„Manchmal stehen sich die Frauen selbst im Weg vor lauter Selbstbestimmung“: Wie erleben Hebammen die Selbstbestimmung Gebärender? Eine Grounded Theory Studie

Gebärende haben – wie alle Menschen – ein Recht auf eine bestmögliche Gesundheitsversorgung. Hierzu zählt auch das Recht auf eine gute Geburtshilfe. Vor dem Hintergrund der Frage, was eine „gute Geburtshilfe“ ausmacht, ist in den vergangenen Jahren die Forderung nach einer „selbstbestimmten Geburt“ in den fachlichen und öffentlichen Fokus gerückt. Allerdings scheint unklar, wie Selbstbestimmung unter der Geburt von Hebammen wahrgenommen wird, welche Bedeutung ihr beigemessen wird, wie sie verhandelt wird, welche Faktoren sie begünstigen und welche sie begrenzen. Dies kann zu unterschiedlichen Auffassungen darüber führen, ob und wann Verletzungen der Selbstbestimmung als solche wahrgenommen werden, und wie eine solche Verletzung (z. B. als „normal“, „nötiger Eingriff“ oder „Gewalt“) eingeordnet wird.

Das qualitative Promotionsprojekt untersucht mittels eines Grounded Theory Ansatzes die Sicht von Hebammen, die in unterschiedlichen Umgebungen (Kliniken, Geburtshäuser, Hausgeburten) und Regionen tätig sind. Es soll somit einen empirischen und theoretischen Beitrag zum Verständnis der Selbstbestimmung Gebärender unter der Geburt leisten.

Bearbeiter*in: Marie Tallarek