Symposium am Graduiertenkolleg der Fakultät 4

Qualitative Forschungsmethoden werden in den Human- und Sozialwissenschaften von Einigen als Allheilmittel gegen Unzulänglichkeiten einseitig quantitativen Wissenschaftsverständnisses, von anderen als unwissenschaftlich eingeordnet. Und oft wird in Frage gestellt, ob überhaupt eine sinnvolle Abgrenzung qualitativ versus quantitativ möglich sei, ob nicht die Verknüpfung (Mixed Methods) immer geboten sei. Im Vortrag werden die Positionen und auch die wissenschaftstheoretischen Hintergründe zu klären versucht. Es wird ein Überblick über qualitativ orientierte Ansätze, speziell im Bereich der Auswertungstechniken (sozialwissenschaftliche Textanalyse), gegeben, und es werden darauf bezogene Gütekriterien diskutiert.
Davon ausgehend wird die Position vertreten, dass qualitative Methodenansätze nur dann volle Anerkennung und Verbreitung finden können, wenn sie sich an allgemeinen Wissenschaftsstandards messen lassen. Dazu müssen die aus quantitativer Methodologie stammenden Kriterien erweitert und ergänzt werden.