Symposium des Graduiertenkollegs der Fakultät 4

Standortbestimmung aktueller Forschungsmethodologien der qualitativen Sozialforschung mit dem Thema "Wege ins Feld - Zur Pluralisierung ethnographischer Forschungsprogramme" mit Dr. Paul Eisewicht (wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Dr. Ronald Hitzler) - Veranstaltung im Onlineformat: Link zur Plattform: https://b-tu.webex.com/meet/graduiertenkolleg

Die Idee der Ethnographie ist denkbar einfach, man geht ins Feld, macht sich mit den Menschen darin bekannt, bekommt ein Gefühl für das, was dort passiert und kehrt dann schließlich zurück und berichtet darüber. Und lange Zeit sah die methodische Anleitung für Ethnographinnen und Ethnographen nicht viel ausführlicher aus. Das lag nicht nur an der schwachen Institutionalisierung qualitativer Methoden, sondern auch daran, dass sich Feldforschung oft schwer planen läßt, dass sie unvorhersehbar ist und je nach Feld verschiedenen Zwängen unterliegt. Damit war (und ist) Feldforschung immer auch ein Abenteuer - und daher wurde (und wird) sie auch heute noch manchmal als 'unwissenschaftlich' kritisiert.

In den letzten 30 Jahren wurden jedoch immer wieder Versuche genommen, die Ethnographie auf ein gesichertes methodologisches Fundament zu stellen, Verfahrensschritte zu kodifizieren und standardisieren und darin dem Stand qualitativer Methodendiskussionen anzupassen. Infolge dessen haben sich v.a. in den letzten 10 Jahren zunehmend eigenständige ethnographische Forschungsprogramme entwickelt, die teils sehr unterschiedlich verfahren. Einerseits wird diese Vielfalt als Beliebigkeit, Marketing und Etikettenschwindel kritisiert, andererseits liegt darin auch das Potential für die Beantwortung der je eigenen Forschungsfrage aus dem erweiterten Werkzeugkasten der Ethnpographie das passende(re) Werkzeug zu finden. Vorrausgesetzt man weiß um diese Möglichkeiten - denn entgegen der Pluralisierung der Verfahren firmieren diese oft unter dem simplen Etikett der 'Ethnographie'.

Im Vortrag soll ein Einblick in die Geschichte ethnographischen Arbeitens gegeben werden, wie aus einer 'wilden' Methode ein Standardverfahren qualitativer Forschung wurde und wie sich, im Anschluss an verschiedene Methodendebatten, die heutige Vielfalt ethnographischer Arbeit ergeben hat. Es sollen im Vortrag dabei prototypische Differenzierungen herausgearbeitet werden, die helfen können, die eigene Forschungsarbeit zu verorten und die geeigneten Wege ins Feld zu finden.

Die Veranstaltung findet im Onlineformat statt:

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Kontakt

Prof. Dr. phil. Heike Radvan
Methoden und Theorien der Sozialen Arbeit I
radvan(at)b-tu.de

Gerd Kaufmann
Methoden und Theorien der Sozialen Arbeit I
T +49 (0) 355 5818-413
gerd.kaufmann(at)b-tu.de
Gerd Kaufmann