Schriftenreihe Transform des Institutes für Stadtplanung

Im Dezember 2023 erschien die erste Ausgabe der neuen Schriftenreihe Transform, die zukünftig Einblicke in die Forschungslandschaft des INSTA geben wird. Das erste Heft hat den Titel:
Mehr Akzeptanz durch verpflichtende finanzielle Beteiligung an Windenergieanlagen
Die Handlungsebene der Bundesländer

Dresden Robotron : Wohnimplantate als Alternative zum Abriss der Ostmoderne
Das Fachgebiet Städtebau und Entwerfen der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg beschäftigt sich im Entwurfsstudio Dresden – Robotron mit der Frage nach Alternativen zum Abriss der Ostmoderne. Dies wird am Beispiel des Robotrongeländes in Dresden untersucht. Das campusartige Areal war einst das Zentrum der Halbleiterproduktion in der DDR. Die Zukunft der verbliebenen Verwaltungs- und Produktionsgebäude ist ungewiss. Es drohen großflächige Abrisse. Studierende der Masterstudiengänge Stadt- und Regionalplanung sowie Architektur entwickeln Strategien für das An-, Um- und Weiterbauen auf dem Robotrongelände. Dabei wird der Fokus insbesondere auf die Graue Energie, den Erinnerungswert sowie das räumlich gestalterische Potenzial des Bestands gerichtet. Die Konzepte reichen von Wohnimplantaten in den flexiblen Skelettbauten bis hin zur Klimaanpassung ehemals versiegelter Freiflächen.

Learning from Barcelona : auf den Spuren sozialer Wohnformen im Kontext der Stadtentwicklung
Barcelona ist derzeit eine der spannendsten Referenzen für eine sozialverträgliche und nachhaltige Stadtentwicklungs- und Wohnungsbaupolitik. Diese erfährt international viel Aufmerksamkeit und gilt angesichts der brennenden Frage nach innerstädtischem, bezahlbarem Wohnraum in aktuellen Fachdiskursen als beispielhaft und auf viele andere Orte übertragbar. Dieses hochaktuelle Thema hat das Fachgebiet Städtebau und Entwerfen an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg anlässlich der Biennale Manifesta 15 Barcelona Metropolitana mit dem Seminar und der Exkursion Learning from Barcelona aufgegriffen. Masterstudierende der Fachrichtungen Stadt- und Regionalplanung sowie Architektur setzten sich mit vier wichtigen Phasen der Stadtentwicklung in Barcelona auseinander und erarbeiteten zeichnerische und textliche Analysen ausgewählter Wohnungsbauprojekte, die in diesen Zeiten entstanden sind. Ein Schwerpunkt lag dabei auf den Jahren seit 2010 und den aktuell fertiggestellten oder derzeit im Bau befindlichen genossenschaftlichen und sozialen Wohnprojekten.

Barcelona Les Tres Xemeneies : Perspektiven für die Transformation eines ikonischen Kraftwerks
Das Fachgebiet Städtebau und Entwerfen der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg widmet sich im Entwurfsstudio Barcelona – Les Tres Xemeneies den Zukunftsperspektiven für das ehemalige Kraftwerk Sant Adrià de Besòs. Das denkmalgeschützte Gebäude mit seinen ikonischen, 200 Meter hohen Schornsteinen wurde anlässlich der Manifesta 15 im Herbst 2024 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Diese temporäre Aktivierung bildet den Ausgangspunkt für eine langfristige Transformation des Areals. Die studentischen Entwürfe präsentieren Konzepte für die städtebauliche Entwicklung des Gebiets: Einerseits werden Vorschläge für den Umbau und die Nachnutzung des ehemaligen Kraftwerks entwickelt, andererseits werden Lösungen für ein gemischt genutztes Quartier aufgezeigt, das aktuelle Herausforderungen wie die Wohnungsfrage, die Klimaanpassung und das Verhältnis zwischen Stadt und Meer adressiert.

Innovationskorridor als Transformationsmotor? : Ergebnisse einer Delphi-Studie zu Impulsen, Herausforderungen und Erfolgsfaktoren im Rahmen der Entwicklung des Innovationskorridors Berlin-Lausitz
Der Innovationskorridor Berlin-Lausitz soll Akteur:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung vernetzen, Standortfaktoren verknüpfen und Konkurrenzen abbauen. Beispielhaft dafür ist der Lausitz Science Park, der als Gegenpol zum Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof entwickelt wird, und mit der Schaffung von wohnortnahen Coworking-Spaces in den abseits der Zentren gelegenen, ländlich geprägten Regionen mit guter Bahnanbindung einhergeht. Damit stehen im Zuge des Strukturstärkungsprozesses der Lausitz neben harten Standortfaktoren auch veränderte Ansprüche der Beschäftigten an das Arbeits- und Lebensumfeld im Blickpunkt. Der Innovationskorridor Berlin-Lausitz greift das Konzept der Entwicklungsachse auf und fügt sich in die Regionalentwicklungsstrategie des Landes Brandenburg ein, die seit 2021 die Verbindung von Wachstumskernen und ländlicheren Räumen entlang von Schienenwegen fördert. In diesem Kontext wird das Projekt seit 2022 als Schlüsselvorhaben der Regionalentwicklung mit einer gemeinsamen Managementstruktur durch die Wirtschaftsregion Lausitz GmbH und die WISTA Management GmbH vorangetrieben und soll als Modell für weitere Entwicklungsachsen im Land Brandenburg dienen. Die vorliegende Delphi-Studie untersucht die raum- und governancebezogenen Perspektiven auf das Vorhaben Innovationskorridor Berlin-Lausitz, mit besonderem Fokus auf Verständnisse, erwartete Wirkungen, Herausforderungen und Entwicklungspfade. Dabei zeigt sich ein breites Spektrum an Erwartungen: Neben einer Netzwerkwirkung wird die koordinierte Verbesserung von Standortfaktoren mit dem Projekt verbunden. Der Erfolg der Achsenidee wird bereits langfristig im Rahmen des Strukturwandelprozesses bemessen und steht vor der Herausforderung, die Zusammenarbeit einer Vielzahl von Akteur:innen mit unterschiedlichen Interessen zu koordinieren.