BTU Alumni-Gründungserfolg: Carlo Siebert (BWL)

Carlo Siebert ist selbstständiger Online Marketing Experte mit über 9 Jahren Erfahrung.

Carlo Siebert studierte BWL in Cottbus und gründete eine Dienstleitungs- und Beratungsfirma für Online Marketing. Er bietet unter anderem auch kostenlose Tutorials auf YouTube an, die sich für Online Marketing Begeisterte lohnen.

Hallo Carlo, was brachte dich zum BWL Studium an die BTU?
Da ich ursprünglich aus Frankfurt Oder komme, lag ein Studium an der BTU buchstäblich nahe. Ich habe hier zuerst Wirtschaftsingenieurwesen studiert und schnell gemerkt, dass mir reine Betriebswirtschaft mehr liegt, also wechselte ich nach dieser Orientierungsphase das Studienfach. Zudem arbeitete ich schon seit meinem Abitur freiberuflich im Online Marketing. Zur Schulzeit überlegte ich mir einen eigenen Onlineshop zu betreiben. Das hat zwar geschäftlich weniger funktioniert, allerdings erkannte ich, dass ich mein selbsterlerntes Wissen im Online Marketing nutzen kann, um etablierten Geschäften zu helfen, sich besser Online aufzustellen. Das habe ich auch während des Studiums nebenberuflich weiter gemacht.

Hat Dir das Studium dabei auch geholfen?
Die Studieninhalte haben mir zwar nicht direkt geholfen, aber das analytische Denken insgesamt schon. Beim Studium lernt man neue Denkweisen, die dann natürlich ganz allgemein nützlich sind. Ganz konkret helfen mir noch die Rechtskurse, die ich besuchte. Ich bin zwar kein Rechtsexperte geworden, aber ich habe gelernt mit Gesetzesgrundlagen umzugehen. Ich kann außerdem jedem empfehlen sich stärker mit Steuern zu beschäftigen. Das hilft alleine schon deswegen, weil man während des Studiums seine Arbeitsmittel, Fahrtkosten und Werbungskosten steuerlich absetzen kann.

Was fasziniert dich am Online Marketing?
Man erhält insgesamt einen ziemlich breiten Einblick in Unternehmen und gerade für Online Shops ist das Marketing das Herzstück. Ich finde vor allem strategische Überlegungen, wie man zum Beispiel neue Kunden gewinnen und an sich binden kann, spannend. Natürlich ist es im Online Marketing auch toll, dass man sehr schnell die Wirkungen von Maßnahmen sehen kann. Wenn uns Kunden Millionenbudgets für das Online Marketing zur Verfügung stellen, dann trägt man eine große Verantwortung für hunderte Beschäftigte und deren Familien. Dessen bin ich mir sehr bewusst und das spornt auch an, gut in dem Bereich zu arbeiten. Im Übrigen bedeuten Millionenbudgets im Marketing nicht, dass man selbst Millionär damit wird.

Du bist erfolgreicher Unternehmer im Bereich Online Marketing, was ist wichtig für den Erfolg?
Viele Gründungen und Selbstständige scheitern schon an der betriebswirtschaftlichen Kalkulation und planen zum Beispiel die Steuern nicht richtig ein. Das muss natürlich schon von Anfang an passen. Ansonsten ist Durchhaltevermögen sehr wichtig und man muss einfach gute Arbeit abliefern, damit man weiterempfohlen wird. Ich halte zudem regelmäßig Vorträge bei Konferenzen und publiziere Artikel, die Früchte davon ernte ich aber auch nicht sofort. Ich hatte kürzlich zum Beispiel einen Kunden, der mich engagierte, weil er vor vier Jahren in einem Vortrag von mir saß. Da ist Durchhaltevermögen gefragt. Wenn man lang genug in der Branche aktiv ist, dann steigen auch die Bekanntheit und die Aufträge. Inzwischen hat mein Unternehmen über zehn Beschäftigte, aber sowas muss man sich langfristig aufbauen.

Ihr arbeitet von Frankfurt Oder aus, was sind die Vor- und Nachteile des Standortes?
Ich komme ursprünglich aus Frankfurt Oder und arbeitete anfangs auch von zuhause aus, das war natürlich ein Vorteil. Zudem sind die günstigen Mieten und kurzen Wege vorteilhaft, so habe ich zum Beispiel mehr Zeit für meine Familie. Das meiste passiert sowieso Online bei uns. Ich habe viele meiner Kunden auch noch nie persönlich getroffen, da das im Online Marketing einfach nicht zwingend nötig ist. Natürlich ist der Fachkräftemangel vor Ort ein Nachteil, aber das ist überall das gleiche Problem. Vielleicht wäre mein Kundenkreis auch etwas anders aufgestellt, wenn ich jetzt in Berlin oder Hamburg sitzen würde, das hätte vielleicht in der Anfangsphase auch einiges beschleunigt. Wir können aber auch von Frankfurt Oder aus sehr gute Arbeit leisten und darauf kommt es an.

Woran erinnerst du dich am stärksten, wenn du an dein Studium zurück denkst?
Retrospektiv fallen mir vor allem viele ungenutzte Potentiale ein. Ich hatte damals zum Beispiel das Gefühl, dass im Fach Entrepreneurship mehr hätte gehen können und auch bei anderen Fächern. Das kann heute natürlich anders sein und wird an anderen Hochschulen auch nicht anders ablaufen. Da sind aber nicht nur die Lehrenden gemeint, ich selbst hätte auch einige Potentiale anders nutzen können. Zum Beispiel war ich bei einigen Vorträgen von Roland Berger an der BTU. Wer weiß wie mein Leben verlaufen wäre, wenn ich ihn damals gefragt hätte für sein Beratungsunternehmen zu arbeiten.

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Wenn ihr auch Gründungsideen habt, dann meldet euch beim BTU Gründungsservice oder beim Startup Revier EAST.

Kontakt

Daniel Ebert
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Alumnus Carlo Siebert