Veröffentlichung bei der Großen Schweißtechnischen Tagung am 15. September 2015 um 16:30 Uhr in Nürnberg (Siehe unter "Veröffentlichung")

Strukturierte Bleche unterscheiden sich zu konventionellen, ebenen Halbzeugen durch eine mehrdimensionale, strukturierte Form mit regelmäßig angeordneten Versteifungselementen. Durch die Strukturen erhöhen sich die Steifigkeiten von flächigen Bauteilen wesentlich. Neben der Steifigkeitserhöhung weisen strukturierte Bleche eine vergrößerte Oberfläche, ein verändertes akustisches Verhalten sowie ein ansprechendes Design als positive Merkmale auf. Aufgrund dieser vielfältigen Eigenschaften können strukturierte Bleche in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden.

Mit der Qualifizierung des Rollennahtschweißens für verzugsarme, mediendichte Schweißnähte erschließen sich neue wichtige industrielle Anwendungen für strukturierte Bleche oder den daraus hergestellten mehrschaligen Bauelementen mit Hohlräumen im Inneren. Innovative Produktentwicklungen in Wärmetechnik, Transportwesen und Bauwesen können mit strukturierten Blechen für Rekuperatoren, Lüftungsanlagen, Wärmeboxen, chemische Apparate, temperierbare Behälter sowie Fußbodenheizungen, Kühlräume, Klimakammern, Fassadenelemente oder Lärmschutzwände umgesetzt werden. In den genannten Anwendungsbereichen besteht die Herausforderung darin, einzelne Bleche mit kleineren Abmessungen zu großen Flächen zu fügen und gleichzeitig dichte Nähte herzustellen. Zusätzlich müssen die strukturierten Bleche wirtschaftlich zu mehrschaligen Hohlraumelementen gefügt und deren offenen Randbereiche geschlossen werden, sodass die Möglichkeit besteht, Medien durch die Bauteile zu leiten und die Funktion des Kühlens oder Erhitzens bzw. des Wärmetausches zu realisieren. Das Rollennahtschweißen eignet sich, strukturierte Bleche so zu fügen, dass sie den Anforderungen der zukünftigen Einsatzbereiche entsprechen unter Beibehalt der positiven Eigenschaften der strukturierten Bleche.