Relikte der historischen Landnutzung als Elemente von Bodenlandschaften - Verbreitung, Eigenschaften und Funktionen von anthropogenen Kleinreliefformen und Böden am Beispiel zweier Einzugsgebiete in Ostbayern

Die menschliche Besiedelung und Nutzung von Landschaften manifestieren sich in direkten und indirekten Veränderungen von Landoberfläche und Böden. Anthropogene Kleinreliefformen sowie die mit ihnen vergesellschafteten Böden sind wertvolle Archive für die Untersuchung von Landnutzungsgeschichte und Landschaftsentwicklung, nehmen aber auch aus ökologischer Sicht eine Sonderstellung ein. In Gebieten mit hoher räumlicher Dichte solcher Landnutzungsrelikte (LNR) ergibt sich eine sehr kleinstrukturierte Bodenlandschaft mit hoher räumlicher Variabilität von Bodenstratigraphie und -eigenschaften.

Das Hauptziel des Projekts ist es, die Verbreitung, die Eigenschaften und die landschaftsökologische Funktionalität von Relikten der historischen Landnutzung in Waldgebieten mit dynamischer Landnutzungsgeschichte zu charakterisieren. Dazu werden in drei Arbeitspaketen 1) anthropogene Kleinreliefformen als LNR erfasst und im Vergleich zu Hintergrundinformation zum Natur- und Kulturraum interpretiert; 2) die Bodeneigenschaften von LNR und Referenzböden kartiert und analysiert und 3) die Auswirkungen der LNR-Böden und –Kleinreliefformen auf den Bodenwasserhaushalt bewertet. Das Arbeitsprogramm kombiniert die GIS-gestützte Analyse von DGM und weiteren räumlich aufgelösten Daten, sedimentologisch-bodenkundliche Feld- und Labormethoden und Anwendungen eines numerischen Simulationsmodells.

Als Untersuchungsgebiet des Projekts werden beispielhaft die Einzugsgebiete der nordbayerischen Flüsse Vils und Pfreimd sowie die dazwischen liegenden Waldgebiete bearbeitet. Das Gebiet eignet sich besonders durch die lange, abwechslungsreiche Landnutzungsgeschichte und den vielfältigen Naturraum zur Bearbeitung der Fragestellung.

Mittelgeber                  DFG, AZ SCHN 1349/3-1, RA 931/14-1

Förderzeitraum           2021-2025

Fördersumme            414.946 €

Leitung                        Dr. A. Schneider, Prof. Dr. T. Raab