Symposium zum Abschluss des ICLEA-Verbundprojekts Juni 2017
Nach sechsjähriger Förderung durch die Helmholtz-Gemeinschaft mit einem BTU-Anteil von über 500.000 Euro stellt das Virtuelle Institut Integrated Climate and Landscape Evolution Analyses (ICLEA) seine Ergebnisse im Rahmen eines internationalen Symposiums vor. Vom 7. bis 9. Juni 2017 diskutieren die ICLEA-Mitglieder mit führenden Vertretern der Paläoumweltforschung Europas die Klima- und Landschaftsentwicklung im Baltischen Tiefland seit der letzten Eiszeit.
Die vier Sessions der Tagung widmen sich den Themen:
- Abrupt and High Frequency Climate Variability since the Late Glacial
- Recent change and instrumental observations
- Integrating time-scales and regional synchronization
- Man - climate - environment interactions
Für das Symposium organisiert der Lehrstuhl Geopedologie und Landschaftsentwicklung als Mitglied ICLEAs eine Exkursion in die Niederlausitz. Dabei werden von der Arbeitsgruppe der BTU die wichtigsten Befunde zur anthropogen induzierten Relief- und Bodenentwicklung vorgestellt. Besondere internationale Beachtung haben in den letzten Jahren die Hinterlassenschaften der historischen Forstnutzung erfahren. Tausende von Holzkohlemeilerrelikten finden sich in den Forstgebieten rund um das Eisenhüttenwerk in Peitz, das während seiner Betriebszeit vom 15. bis zum 19. Jahrhundert erhebliche Mengen Holzkohle verbraucht hat.
Das Virtuelle Institut ICLEA hat unter Beteiligung der BTU zahlreiche Publikationen und Tagungspräsentationen generiert. An der BTU konnten zwei Promotionen im Rahmen von ICLEA durchgeführt werden: Frank Müller untersuchte in seiner Dissertation den „Wandel der Kulturlandschaft im Raum Peitz infolge des mehrhundertjährigen Betriebes des dortigen Eisenhüttenwerkes (Mitte 16. bis 19. Jahrhundert)“. Alexander Nicolay legte eine Doktorarbeit vor mit dem Titel „Untersuchungen zur (prä-)historischen Relief-, Boden- und Landschaftsentwicklung im südlichen Brandenburg (Niederlausitz)“. Darüber hinaus konnten in der Folge zwei DFG-Projekte eingeworben werden: Frau Dr. Schneider startete im Oktober 2016 mit einem dreijährigen DFG-Projekt zum Thema „Die historische Köhlerei in Brandenburg - Analyse der räumlichen Dimension und der Effekte auf bodenhydraulische Eigenschaften“. Bereits seit 2015 wird das DFG-Projekt „Räumliche und zeitliche Dimension der historischen Köhlerei im Tauerschen Forst (Niederlausitz, Brandenburg). Ein Beitrag zur Kulturlandschaftsentwicklung des Norddeutschen Tieflands“ unter Leitung von Frau Dr. Raab (FZLB) und Prof. Dr. Raab von der DFG gefördert. Weitere Vorhaben zu der Thematik sind in Vorbereitung und Antragstellung, wobei zukünftig auch die laufenden Forschungen in den USA verstärkt werden sollen.