Zur Beantragung einer Zulassung wurde das Fachgebiet Geotechnik der BTU Cottbus–Senftenberg beauftragt, umfangreiche Musterprüfungen an Hohlstäben mit aufgewalztem Rundgewinde durchzuführen. Solche Stäbe werden beispielsweise als Gebirgsanker bei der Sicherung von klüftigen Felsböschungen oder zur Firstsicherung im Tunnelbau eingesetzt. Dazu wird auf die Stäbe eine Bohrkrone aufgeschraubt. Anschließend wird in den Fels hinein gebohrt. Der Hohlstab dient dabei als Bohrgestänge. Die Reinigung des Bohrlochs erfolgt durch Luft- oder Wasserspülung durch den Hohlstab. Dabei wird das Bohrklein im Ringraum zwischen Hohlstab und Fels aus dem Bohrloch befördert. Zur Herstellung langer Bohrungen können die Stäbe mit passenden Schraubmuffen gekoppelt werden. Nach Erreichen der Endtiefe wird durch den Hohlstab eine Zementsuspension gepresst, die an der Bohrkrone austritt und im Ringraum zwischen Hohlstab und Fels zurückläuft. Nach Aushärten der Zementsuspension ist der Anker kraftschlüssig mit dem Gebirge verbunden und kann sowohl mit Zugkräften als auch in geringerem Maße mit Scherkräften beansprucht werden.

Im vorliegenden Projekt wurden für sechs unterschiedliche Stabquerschnitte Versuche zur Prüfung der Zugfestigkeit, der Ankerkopffestigkeit, des Scherverhaltens und des Verbundverhaltens zwischen Bohrloch und Zementsteinkörper durchgeführt.