FLEXITILITY - Inbetriebnahme des ersten dezentralen Trinkwasser-Zwischenspeichers
Das Ziel des Teilprojektes „Dezentrale Trinkwasser-Zwischenspeicher“ ist es, die Wirkung von verbrauchernahen Speicherkapazitäten auf den Lastgang im Trinkwassernetz zu erforschen. Dazu werden zwei Pilotanlagen beim Projektpartner „Stadt Herzberg (Elster)“ errichtet und im Versuchsbetrieb bemessen, beprobt und "auf Herz und Nieren" getestet. Mit den Anlagen sollen hohe Nachfragespitzen bei Einzelverbrauchern zeitlich verschoben und das Versorgungsnetz damit langfristig kostengünstiger und klimaresilienter werden.
Der erste Speicher, welcher an der BTU im Arbeitsgebiet Wassertechnik technisch konzipiert und gebaut wurde, versorgt seit Anfang Dezember das historische Rathaus in Herzberg (Elster) mit Trinkwasser. Bei der fast 3m³ großen Anlage stehen zwei Forschungsschwerpunkte im Vordergrund. Zu untersuchen ist erstens, wie die Wirkung solch eines Speichers auf das Versorgungsnetz, z.B. durch den Zeitraum der Befüllung optimiert werden kann. Zweitens steht das mikrobiologische Verhalten solch einer Anlage, die beispielsweise je nach Speichervolumen verschiedene Stillstandszeiten des Trinkwassers hat, im Fokus. Im Betrieb messen wir deshalb gemeinsam mit den Kollegen des Arbeitsgebietes Wassertechnik und dem Technologiezentrum Wasser (TZW) viele Parameter, die für die Bilanzierung und optimale Auslegung der Speicher benötigt werden. Das Monitoring wird vom Gesundheitsamt und vom Herzberger Wasser- und Abwasserzweckverband begleitet. Zusätzlich wird die Funktion der Anlage von der BTU aus über das Internet überwacht.
Eine weitere Anlage wird im Frühjahr 2024 in Betrieb gehen. Die Pilotanlagen sollen bis Ende 2024 in Betrieb bleiben, damit die Einflüsse verschiedener Parameter wie hohe Tagestemperaturen, längere Stillstandszeiten durch Ferien aber auch hohe Lastanforderungen erhoben werden.