
Der der Schauerromantik zugehörige Roman „Frankenstein“ von Mary Shelley hat es vorgemacht - zusammengenähte Körperteile und das daraus erwachsende Unheil. In der Kunst nach 1900 scheint man sich in seinem Körper auch nicht immer wohl zu fühlen. Deformation, Zergliederung, Abstraktion. Picasso puzzelt die Gliedmaßen neu zusammen. Die Surrealisten zerdehnen den Körper alptraumartig. Organe in Plexiglaskästen (Paul Thek), Passstücke die nicht so recht passen wollen (Franz West). Einfüßige stehende Salzstangen (Alberto Giacometti), ausgerollte Teigmassen (Jean Dubuffet) und sackartige Gliederpuppen (Louise Bourgeois). Der Körper wird zum Spielball der Befindlichkeiten. Warum? Darf man das? Und können wir das auch? Mit Bleistift, Farbe, Leim, Nadel und Skalpell werden wir nach Antworten pinseln.