Naturwissenschaftstag in der Lausitz

Am Freitag, den 14. Juni 2019 stand am Campus Senftenberg der BTU Cottbus-Senftenberg alles im Zeichen der Naturwissenschaften.

Schon zum siebenten Mal in Folge fand der Naturwissenschaftstag, welcher einen Höhenpunkt im Veranstaltungsjahr der BTU darstellt, statt. Aktuelle wissenschaftliche Entwicklungen aus dem Institut für Angewandte Chemie und dem Institut für Biotechnologie werden vorgestellt Außerdem geben regionale Gäste und Partnern aus überregionalen Forschungsnetzwerken Einblick in ihre Forschungsergebnisse. In diesem Jahr lag der Themenfokus auf der Materialchemie, der Herstellung und Nutzung von biologisierten Materialien sowie der biomedizinischen Forschung.

Mehrere Hauptvorträge begleiteten das vielseitige Programm in der Materialchemie: Prof. Jan Ingo Flege wurde jüngst an die BTU auf den Lehrstuhl für Angewandte Physik berufen. Er berichtete über das Wachstum und die Struktur zweidimensionaler Materialien und konnte somit seine Forschung gut in den Kontext zu den Materialchemikern am Campus in Senftenberg bringen. Prof. Marc Armbrüster vom Institut für Chemie der TU Chemnitz wusste die Chemie intermetallischer Verbindungen und eine wissensbasierte Katalysatorentwicklung spannend miteinander zu verbinden. Frau Dr. Franziska Emmerling von der Bundesanstalt für Materialforschung (BAM) präsentierte interessante Forschungsthemen und Projekte, die insbesondere Studierende und Absolventen des neuen Studienganges Materialchemie für eine Zusammenarbeit begeisterten.
Am Nachmittag gestalteten Biotechnologie und Angewandte Chemie eine gemeinsame Session zu biologisierten Materialien. In den beiden Hauptvorträgen berichtete zum einen Dr. Dietmar Appelhans vom Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden (IPF) über modifizierte Polyaminstrukturen für biomedizinische und materialtechnische Anwendungen. Zum anderen stellte Dr. Jens Balko vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung Potsdam (IAP) aktuelle Entwicklungen zu einem neuen Biokunststoff mit Polyethylen-ähnlichen Eigenschaften vor. Die Vorträge standen ganz im Zeichen der Etablierung der Projektgruppe „Biofunktionalisierung und Biologisierung von Polymermaterialien“ (BioPol) des Fraunhofer-IAP und der BTU CS am Standort Senftenberg.
Im Bereich der biomedizinischen Forschung stand ebenso die erfolgreiche Weiterentwicklung von Netzwerken innerhalb Brandenburgs im Fokus: Prof. Marcus Frohme aus dem Forschungsbereich Molekulare Biotechnologie und Funktionelle Genomik der TH Wildau stellte die Aktivitäten der Hochschule auf dem Gebiet Health-, Food- und Eco-Tech vor. Dr. Claus Duschl vom Fraunhofer IZI-BB Potsdam zeigte, warum Mikrobioreaktoren als Alternative zu Tierversuchen geeignet – und damit viel besser als Mäuse sind. Spannend und motivierend für die derzeitigen Studierenden war der Vortrag zweier Absolventinnen des Studienganges Biotechnologie. Dr. Henriette Geyer und Dr. Mandy Hannemann berichteten über Karrierewege und Chancen in der kommerziellen biopharmazeutischen Forschung.