Rechtsextremismus in der DDR: Kunst diskutiert mit Wissenschaft

War der Antifaschismus in der DDR das „Gute des ostdeutschen Staates“? Inwieweit haben wir es hier mit inhaltlichen Mythen zu tun? Gibt es einen Zusammenhang mit aktuellen Debatten um die Benachteiligung Ostdeutscher im Prozess der Wiedervereinigung?

Zu diesen Fragen diskutieren am Dienstag, den 18. April 2023, ab 19 Uhr, der in Berlin und Tel Aviv lebende Künstler Leon Kahane und die Rechtsextremismusforscherin Prof. Dr. Heike Radvan von der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) im Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst, Uferstraße/Am Amtsteich 15, 03046 Cottbus.

Die derzeitige Ausstellung Leon Kahane. gedenken unser durch die Tat! zeigt ursprünglich A4-große, auf das Maß von 200 x 130 cm vergrößerte Ausrisse aus DDR-Propagandaplakaten. Texte und Abbildungen sind nur ausschnittweise zu sehen: Sie handeln von Volk und Revolution, Opfer und Faschismus, vom Frieden in der Welt. Der Künstler widmet sich Themenkomplexen die auch mit seiner eigenen Biografie verknüpft sind.

Die Plakatfragmente stammen aus dem Archiv von Leon Kahanes Großvater, Max Kahane, der den Faschismus in Internationalen Brigaden und später in der Résistance bekämpfte und nach dem Zweiten Weltkrieg als Journalist über die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse und den Eichmann-Prozess berichtete. Aus den gefundenen DDR-Plakaten und der Biografie seines Großvaters ergab sich für den Künstler die Frage nach der Wirksamkeit des staatlich verordneten Antifaschismus in der DDR.

Kontakt

Prof. Dr. phil. Heike Radvan
Methoden und Theorien der Sozialen Arbeit I
T +49 (0) 355 5818-430
radvan(at)b-tu.de