Potsdamer Tag der Wissenschaften: BTU als Publikumsmagnet im "Potsdam Science Park"
Zum zwölften Mal ausgerichtet und wieder ein sensationeller Erfolg! Auch für die BTU Cottbus-Senftenberg, die sich mit sechs Vorträgen und Informations- und Experimentierständen des Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung und des Schüler*innenlabors UNEX am BTU-College den Massen am Potsdamer Tag der Wissenschaften der Öffentlichkeit vorstellte.
Vor allem Familien mit kleinen, mittleren und großen Kindern zog es an den Stand von Dr. Olaf Gutschker, Fachbereichsverantwortlicher Physik am BTU-College, der zum Mitmachen einlud. Gutschker zeigte, wie schwierig es ist, mithilfe von Controllern und Gestensteuerung kleine Roboterarme dazu zu bewegen, bunte Kugeln in eine Kugelbahn zu befördern.
Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung bot den "Lernspielplatz der Zukunft"
Gleich daneben konnte weiter ausprobiert werden. Henry Herkula erklärte an einer der Lerninseln auf dem "Lernspielplatz der Zukunft", wie virtuelle Lernräume funktionieren. Dazu setzten nicht nur experimentierfreudige Kinder und Jugendliche die Erlebnisbrillen auf. Herkula: "Viele schicken zunächst ihre Kinder – und fragen dann, ob sie auch mal dürfen." An der Lerninsel von Bartosz Lysakowski drehte sich alles um "Drohnen: Vom Spielzeug zur Schlüsseltechnologie". Die kleinste Drohne, die Lysakowski mitgebracht hatte, passte in seine Hand, die größte ragte über die Fläche eines Stehtisches hinaus.
In seinem Vortrag erläuterte Bartosz Łysakowski, dass Drohnen bereits im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kamen und die Anfang der 1990er Jahre begonnene rasante Entwicklung der Drohnentechnologie bis heute anhält. Drohnen sind längst nicht mehr allein militärischer Nutzung vorbehalten. Anschaulich untersetzt mit Videosequenzen, zeigte der Referent auf, dass Drohnen in zahlreichen Lebensbereichen angekommen sind. Sie dienen nicht nur als interessante Freizeitbeschäftigung, sondern erfüllen wichtige Aufgaben. Zum Beispiel erfassen sie das Ausmaß von Naturkatstrophen, transportieren sie Lasten, messen sie Luftqualität oder löschen sogar Hochhausbrände.
Um noch mehr Spannweite ging es beim Vortrag "Wie kommen Windrad & Co. in den Computer? Simulationen für Energiesysteme der Zukunft" von Dr. Marten Klein vom Energie Innovationszentrum (eiz), der über die Herausforderungen bei der Planung von Windrädern sprach. Der Nachwuchsgruppenleiter der Young Investigator Group (YIG) “Advanced Modeling and Simulation of Transfer Processes for Next Generation Energy Systems” stellte aktuelle Forschungsarbeiten zur Simulation und stochastischen Modellierung von Strömungen vor, die einen direkten Bezug zu neuen Energiesystemen haben.
Prof. Dr. Zander erläuterte, wie KI lernen kann, unsere Emotionen besser zu verstehen
Der Vortrag von Prof. Dr. Thorsten O. Zander behandelte hingegen die Frage: "Wie können Künstliche Intelligenzen (KIs) menschlicher werden?" Zander zeigte, wie passive Brain-Computer-Interfaces die KI revolutionieren, indem sie Erkenntnisse direkt aus der Aktivität des Gehirns gewinnen. Der KI-Experte und Inhaber der Lichtenberg Professur Neuroadaptive Mensch-Technik-Interaktion der Volkswagen Stiftung forscht intensiv zur Schnittstelle von Hirn und Maschine und wurde 2024 mit einer Förderung von über 30 Millionen Euro von der Cyberagentur ausgestattet – die höchste Einzelförderung, die in der EU je vergeben worden ist.
Dr. Owen Ernst begeisterte mit einer Erzählung über Supernova und Sternenstaub
Sprach Zander von der "Ära der KI", läutete Dr. Owen Ernst in Potsdam das "Zeitalter des Quantencomputers" ein. Ernst, der mit seinem Team von HoCHQuant gerade erst auf dem ersten Platz des Businessplan-Wettbewerbs Berlin-Brandenburg gelandet ist, gelang es spielend, seine komplexe Forschung zur Gewinnung von hochreinem Silizium 28, ein Stoff, der fürs Quantencomputing gebraucht wird, so zu erklären, dass die Zuhörer:innen nach 20 Minuten Vortrag schlauer waren. Und noch schlauer werden wollten, denn am Ende gab es eine lange Fragerunde.
Johannes Kaufhold zeigte, wie Musik auf den menschlichen Organismus wirkt
„Singen macht Spaß, Singen tut gut, ja, Singen macht munter und Singen macht Mut.“ Dass diese Liedzeilen keine bloßen Behauptungen sind, erfuhren musikinteressierte Teilnehmende des Tages der Wissenschaften in den Ausführungen von Johannes Kaufhold, der unter anderem am Institut für Instrumental- und Gesangspädagogik der BTU lehrt, und beim eigenen Mitsingen. Der Referent zeigte auf, dass nicht nur die emotionale Wirkung von Musik enorm ist. Gemeinsames Singen und Musizieren fördern Sozialkompetenzen, und Singen ist sogar einem gesunden Kreislauf dienlich, hilft Lungenfunktion und Körperhaltung zu verbessern, stärkt nachweislich die Abwehrkräfte.
Viele Fragen wurden auch Prof. Dr. Ruben R. Rosencrantz gestellt, der einen Einblick in das Thema "Knorpel aus dem 3D-Drucker: Wie neue Materialien Gelenkschäden reparieren könnten" gegeben hat. Der Leiter des Fachgebiets "Biofunktionelle Polymermaterialien" an der BTU und Leiter des Forschungsbereichs "Life Science und Bioprozesse" am Fraunhofer IAP stellte die enormen Potenziale des Bioprintings vor, ein Verfahren, mit dem, so Rosencrantz, langfristig ganze Organe hergestellt werden sollen. Zurzeit drehe sich die Forschung jedoch noch um maßgeschneiderte Gewebe.
Mehr zum 12. Potsdamer Tag der Wissenschaften: www.ptdw.de
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