Alumnus Sebastian Heller (Landnutzung und Wasserbewirtschaftung)
Sebastian Heller
Landnutzung und Wasserbewirtschaftung, 2016, Diplom
Sebastian Heller studierte im Fachbereich Umweltwissenschaften den Studiengang Landnutzung und Wasserbewirtschaftung und spezialisierte sich auf Bodenkunde. Zurzeit forscht er an einer torfschonenden Nutzung von Mooren.
Hallo Herr Heller, was machen Sie heute beruflich?
Beruflich befasse ich mich mit der Entwicklung von nachhaltigen Landnutzungsstrategien, mit besonderem Fokus auf das Umweltmedium Boden. Aktuell arbeite ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät der Uni Rostock, in einem Verbundprojekt zum naturschutzorientierten Grünlandmanagement auf einem Niedermoorstandort, im Naturschutzgebiet "Westliche Dümmerniederung", in Niedersachsen. Das Projekt ist Teil meiner Promotion, in der ich mich im Wesentlichen mit der gebietsangepassten Nutzung von Mooren befasse. Das übergeordnete Ziel ist die Ökosystemleistungen von organischen Böden wiederherzustellen und zu sichern.
Wie hat Ihnen das Studium bei Ihrem Karriereweg geholfen?
Zunächst einmal war das Studium für mich eine Zeit der Orientierung und der Campus ein großer Spielplatz. Das Ausprobieren von unterschiedlichen Fachrichtungen sowie Wissenschaftskulturen wird an der BTU Cottbus-Senftenberg durch eine kleinräumige und persönliche Atmosphäre begünstigt. An dieser Stelle möchte ich die erhellenden Seminare aus dem Studiengang Kultur und Technik erwähnen. Da die Naturwissenschaften zunehmend politischer werden, lassen sich Forschungsprojekte meines Erachtens nicht mehr ohne soziologische, philosophische bzw. gesellschaftstheoretische Expertise umsetzen. Maßgeblich beeinflusst hat mich auch meine Arbeit als studentischer Mitarbeiter an den Lehrstühlen Geopedologie & Landschaftsentwicklung sowie Bodenschutz & Rekultivierung. Der Boden ist eine begrenzte Ressource und eine wesentliche Lebensgrundlage der Gesellschaft. Durch meine Tätigkeit erhielt ich tiefe Einblicke in die unterschiedlichen Funktionen von Böden, dessen Schutz, Klassifikation sowie der Analyse von chemisch-physikalischen Parametern im Labor. Hervorheben möchte ich meine fachliche Tätigkeit bei Dr. Florian Hirsch, Dr. Frank Repmann und nicht zuletzt bei Prof. Thomas Raab. In deren Vorlesungen, viel mehr noch in deren Projekten, konnte ich für mein jetziges Arbeitsfeld wertvolle Erfahrungen sammeln. Somit wurde durch das Studium mein Blick geschärft für ökologische Zusammenhänge, gesellschaftliche Naturverhältnisse und für meinen beruflichen Weg.
Woran denken Sie, wenn Sie sich an Ihr Studium erinnern?
Meine Begegnungen mit vielen netten und lieben Menschen waren unmittelbar mit der Universität verknüpft. Da die Studienzeit mehr als nur studieren ist, denke ich viel an die kleinen Kulturstätten und Spelunken, in die ein Teil meines BAföGs floss und in denen ich meinen Leidenschaften nachging. Außerdem habe ich viele sowohl positive als auch negative ästhetische Erfahrungen gesammelt. Ich denke an die Stadt Cottbus selber - ein Sonderstandort in vielerlei Hinsicht: Cottbus die Wüsten-, Tagebau-, und Universitätsstadt. All die lustig-absurden Anekdoten würden den Rahmen hier sprengen.