GUBENER FRAGMENTE (MA)

Es geht darum zu sehen was andere nicht sehen, zufällige Beobachtungen bewusst wahrzunehmen und sie in Möglichkeiten umzuwandeln. Im Unterschied zu einem Zufallsfund betont Serendipität eine intelligente Schlussfolgerung oder Findigkeit in Form einer Bereitschaft, den Zufall zu erkennen und ihn dann zu nutzen.

Wikipedia, Serendipität / Serendipity

Guben ist eine kleine Grenzstadt, die von ihrer polnischen Zwillingsstadt Gubin durch die Neiße getrennt wird. Als ehemaliger hoch entwickelter Standort der Textil- und Chemie- industrie hat die Stadt seit der Deindus- trialisierung in den 1990er Jahren mit Problemen des demografischen Wandels zu kämpfen. Von einer Epoche der wirtschaftlichen Blüte künden heute verlassene Bauwerke und Industriedenkmäler wie das Haus D der Tuchfabrik Carl Lehmanns Witwe & Sohn, das Gerichtsgefängnis oder die im Abbruch befindliche Tuchfabrik Wolf, die den ehemaligen Status der Stadt noch erahnen lassen. Ausgangspunkt des Semesters ist eine Auseinandersetzung mit Fragmenten einer vormals industriell geprägten Stadtstruktur. Dabei richten wir unsere Aufmerksamkeit auf die architektonischen Artefakte mit Ihren prägenden Elementen wie Maßstab, Typus, Gestalt, Struktur, Konstruktion und Material. Wie kann der bauliche Bestand neu gelesen und weitergeschrieben werden und inwiefern können Leerstände und Brachen zu Kata- lysatoren für eine neue Belebung des städt- ischen Raumes werden.

Es sollen Gebäude bzw. Strukturen entwickelt werden, die sich selbstbewusst und ange- messen mit ihrem städtischen Umfeld verweben und den räumlichen Sinnzusammenhang (Kontext) transformieren und erweitern.

Wir wollen das städtische Gewebe von Guben weiterknüpfen.