Wasserstoff-Versuchsfahrzeug mit Fahrzeugmesstechnik

Kohlenstoff-Dioxid-Emissionen (CO2-Emissionen) aus dem Straßenverkehr machen etwa 11% der gesamten, anthropogen verursachten CO2-Emissionen aus und tragen demnach signifikant zum Klimawandel bei. Sie fallen bei Verbrennung kohlenstoffhaltiger Verbindungen an. Stammen diese Verbindungen aus fossilen Energieträgern wie Erdöl, Erdgas oder Kohle kann der sog. CO2-Kreislauf; im Gegensatz zu regenerativ erzeugten Verbindungen; nicht geschlossen werden. Regenerativ erzeugte Energieträger für Kraftfahrzeuge sind jedoch derzeit nur im Labormaßstab verfügbar. Werden dagegen kohlenstofflose Verbindungen benutzt, entfällt die CO2-Emission bei der Verbrennung komplett, man spricht von De-Karbonisierung. Sie ist also für den Straßenverkehr ein wichtiger Baustein zur Minderung der anthropogen bedingten CO2-Emissionen. Neben den derzeit stark geförderten, batterieelektrischen Antrieben existieren weitere Möglichkeiten, Fahrzeuge lokal emissionsfrei anzutreiben. Eine davon ist der Betrieb mit Wasserstoff H2, der als Energieträger für Brennstoffzellen oder Verbrennungsmotoren dienen kann. Für beide Antriebsarten, Brennstoffzelle und Verbrennungsmotor, besteht für den Betrieb mit Wasserstoff erhebliches Forschungs- und Entwicklungspotential. Wasserstoff kann als Energieträger in sog. geschlossenen Kreisläufen verwendet werden, d.h. regenerativ erzeugter Wasserstoff; z.B. aus Stromüberschüssen an Windrädern oder Photovoltaikanlagen elektrolytisch erzeugt; kann bei Bedarf mittels Brennstoffzelle wiederum in Elektroenergie gewandelt werden oder aber im vorhandenen Erdgasnetz oder lokalen Druckspeichern zur weiteren Verwendung gespeichert werden. Nach der Wandlung (im Fahrzeug: Brennstoffzelle oder Verbrennungsmotor) entsteht Wasserdampf, aus dem wiederum Wasserstoff gewonnen werden kann, damit ist der Kreislauf geschlossen. Das steht im drastischen Gegensatz zu den derzeit dominierenden, fossilen Energieträgern Erdöl, Erdgas und Kohle, deren Ressourcen außerdem in absehbarer Zeit erschöpft sein werden. Damit hat Wasserstoff das Potential, ein ständig in beliebigen Mengen verfügbarer, umweltneutraler Energieträger zu sein. Im Projekt wird ein Fahrzeug mit Brennstoffzelle mit weiterer Messtechnik ausgestattet und im öffentlichen Straßenverkehr, auf Versuchsgeländen und auf dem lehrstuhleigenen Rollenprüfstand untersucht, um Verbesserungspotentiale zu erkennen und Energie-Gesamtbilanzen zu erstellen.

Förderkennzeichen: 85044957