Das Fachgebiet der Kreislaufwirtschaft ist Teil der Fakultät 2 Umwelt und Naturwissenschaften. Wichtige thematische Schwerpunkte des Lehrstuhls sind biologische, thermische und mechanische Verfahren der Abfallbehandlung. Diese Schwerpunktthemen werden sowohl von technischer als auch biologischer Seite in der Lehre beleuchtet. Im Fokus stehen Nachhaltigkeit und geschlossene Wertstoffketten.

Die Forschung des Fachgebiets fokussiert biologische Behandlungsmethoden für Reststoffe. Diese bilden eine wichtige Säule der stetig wachsenden Bioökonomie. Neben der Verwertung biogener Reststoffe erlauben anaerobe Fermentationsprozesse die Bereitstellung von Wärme, elektrischer Energie und Dünger. Zukünftig könnten durch Biogasanlagen assoziierte Technologien auch weitere Wertstoffe wie Wasserstoff oder Feinchemikalien bereitgestellt werden. Auf der Suche nach Ansätzen zur Generierung neuer Wertstoffe aus Reststoffen sowie zur Steigerung der prozessbiologischen Effizienz ist eine gezielte „Mikrobiom“-Manipulation eine besondere Herausforderung. Das Mikrobiom bezeichnet hierbei die Gesamtheit aller Mikroorganismen in einem Lebensraum. FuE-Themen, in welche die Arbeitsgruppe in diesem Zusammenhang involviert ist, sind:

  • Power2Gas
  • Das dynamische Verhalten taxonomischer Profile
  • Biokohle zur Induktion von direktem Interspezieselektronentransfer (DIET)
  • Bioaugmentation
  • Einfluss verschiedenster Selektionsdrücke auf Mikrobiome

In den benannten FuE-Ansätzen erfolgt die Forschung unter anderem in Zusammenarbeit mit verschiedenen Wirtschaftspartnern (industrienahe Forschung). Aber auch im Bereich der Grundlagenforschung gibt es noch Forschungsbedarf. Biogasanlagen sind eine „Spielwiese“ der Mikrobiomforschung. Es werden regelmäßig neue mikrobielle Arten entdeckt. Allein das Kernmikrobiom anaerober Fermenter umfasst etwa 300 Spezies. Betrachtet man das gesamte Mikrobiom, ist die Zahl beteiligter Spezies jedoch weitaus höher.