Löcher Graben

 Das Seminar „Löcher Graben | Dinge Anhäufen“ beschäftigte sich im Sommersemester 2018 mit dem Thema der Transformation von Landschaft und bergbaubedingter Umsiedlungen durch den Tagebau in der Lausitz. Ziel des Seminars war die inhaltliche Auseinandersetzung mit Auswirkungen des Tagebaus bzw. der Tagebaufolgelandschaft mittels Fotografie, Collage und Objekt. Wir arbeiteten also an räumlichen Visualisierungen hinsichtlich der grundlegenden Fragestellung: Was wird mehr, was wird weniger? In Kollaboration mit dem FG Landschaftsarchitektur wurden von uns Exkursionen in den aktiven Welzower Tagebau unternommen. Zudem waren wir in dem Kraftwerk Schwarze Pumpe, besuchten das sogenannte „Geisterdorf“ Haidemühl und haben renaturierte Tagebauflächen in unterschiedlichen Ausprägungen und Zuständen kennengelernt. Auch das „Archiv verschwundener Orte“ in Horno wurde von den Studierenden aufgesucht und war Ausgangspunkt unserer Beschäftigung mit flächigen und räumlichen Foto-Collagen. Ausgehend von der These, wenn man an einem Ort etwas wegnimmt oder abgräbt, muss es sich an anderer Stelle auch wieder anhäufen bzw. akkumulieren, haben wir Orte oder Phänomene untersucht, die dieses dialektische Prinzip beinhalten. Dass sich einerseits eine Menge von Kohle anhäuft, während die Löcher bspw. in Welzow größer werden, verwunderte uns wenig. Interessanter wurde es aber da, wo wir die weiteren Folgen dieses Abbaus, des Anhäufens, des Verbrennens, des Verstromens und des Verschmutzens untersuchten.