Im Wintersemester 12/13 hat der Lehrstuhl Plastisches Gestalten/ Prof. Achermann das Seminar "Out of Balance" angeboten. Die Lehrveranstaltungen wurden durchgeführt von den künstlerischen Mitarbeitern Megan Sullivan, Künstlerin, Berlin und Sven Kalden, Künstler, Berlin.
Am Seminar nahmen etwa 70 Studierende teil. 36 kamen aus dem Bereich Architektur, 25 aus dem Bereich Bauingenieurwesen und Stadtplanung und 10 Personen waren Austauschstudenten aus europäischen und außereuropäischen Ländern. Unser Ziel war es, trotz der hohen Anzahl an Studierenden, die Auseinandersetzung mit dem Empirischen genauso zu forcieren wie die visuelle Aufbereitung der Daten und Informationen. Die Studierenden wurden in die Lage versetzt, ihre eigenen Rollen als GestalterInnen zu reflektieren und die damit vermeintliche Objektivität des Information Designs zu hinterfragen. Wir gingen von der These aus, das globale-, aus dem Ruder laufende Strukturen sich auch im alltäglichen, in nicht-prekären Räumen und Orten, aufzeigen lassen, dass, wie Slavoj Žižek es ausdrückte unsere Lebenswirklichkeit mit einer höchst komplizierten Maschinerie am Laufen gehalten wird und wir, die wir uns in dieser "Blackbox" bewegen, nie gelernt haben, hinter die Strukturen zu blicken, wir also die dahinterliegenden Prozesse selten reflektieren. Die Praxis, das Alltägliche zu leben, kann aber unserer Auffassung nach gelesen werden, als Verkörperung von Werten, Ideologien und Moralvorstellungen. Uns hat das Potenzielle des Empirischen interessiert, die das eigene Wahrnehmen und Handeln dazu befähigen kann, einen Zugang zu den "versteckten" Realitäten zu ermöglichen, bezogen auf einen greifbaren und durchaus gewöhnlichen Ort.
Lehrende: Jo Achermann, Sven Kalden, Megan Sullivan
Martin Maleschka, Konstanze Jonientz
Der Lehrstuhl gratuliert den Studierenden Martin Maleschka (Architektur) und Konstanze Jonientz (Architektur).
Preis der 1.Kategorie im Wettbewerb Out of Balance, ausgeschrieben von der Zeitschrift Arch+ und der Stiftung Bauhaus Dessau.
Mehr Infos: Arch+