CREATE:ENERGY (CE) – macht gute Energie(n) in den bald schon ehemaligen Braunkohlerevieren der Lausitz und des Rheinlands

29.05.2024

Dreijähriges Verbundprojekte CREATE:ENERGY startet zum 01. Mai 2024. Die BTU führt zusammen mit der RWTH Aachen ein KoMoNa-Verbundprojekt durch, welches mit dem Konzept und seiner Erweiterung von Citizen Science antritt.

STECKBRIEF

Grundlagenpaper Citizen Science u. Transdisziplinarität (TransLAB)

Das vom Bundesumweltministerium und der Stiftung Mercator geförderte 1.6 Mio. € umfassende und für drei Jahre angelegte Projekt CREATE:ENERGY lebt von den durch die Bürgerschaft im ländlichen Raum des Rheinischen und Lausitzer Reviers initiierten Projekten zur Energiewende, die als Teile von Strukturwandel zur Geltung kommen. Kreative „Energien“ durch Citizen Science-Ansätze ermöglichen es hierbei, neue oder bisher unbekannte Aushandlungsbedürfnisse soweit kenntlich zu machen, dass konkrete gesellschaftliche Verbindlichkeiten eingegangen werden können. Dies reicht von Vertrauen in die Kriterien der Genehmigungen zum Errichten und Betreiben von Projekten der erneuerbaren Energien (EE-Projekte) bis hin zur Beteiligung an Gestaltungs- und Aushandlungsprozessen oder auch den Finanzflüssen. Bestenfalls können diese, begleitet in kommunale Teilkonzepte eingebettet realisiert und durch CE evaluativ eingebunden werden. Die Entwicklung einer neuartigen App im Zuge solcher Zusammenarbeit verschiedener Akteure, wird zur Unterstützung zukünftiger Vorhaben in Deutschland eingeführt und nach dem Projektende allen Interessierten zur Verfügung stehen.

Vorhaben, die im Rahmen des Strukturwandels und der kommunalen Verpflichtung zur Genehmigungsprüfung angefragt werden, gelten als industrielle Großanlagen, wie z.B. Photovoltaik Freiflächenanlagen (FF), die im Lausitzer Revier durchschnittlich die Größe von 50 ha betragen. Andere Projekte, wie die Installation von EE-Anlagen auf Dachflächen oder denen der Balkonanlagen bezeichnen eine anders gelagerte Herausforderung bezüglich ihres Ansatzes gesamtgesellschaftliche Impacts und deren Wirkungen auch auf z.B. Betroffene. CE setzt seinen Schwerpunkt nicht in der Begleitung von zu realisierenden Windparks, sieht aber auch dieses Potential gerade auf großen ehemaligen Revierflächen und ist somit auf solche Anfragen vorbereitet.   

Termine: Erstes Verbundtreffen am 13.06.2024 auf der tu! Hambach im Rheinischen Revier sowie am 06.07.2024 das Parlament der Dörfer in Brandenburg auf Schloss Trebnitz. Die Kick-Off-Konferenz findet voraussichtlich im November 2024 in der Sport- und Kulturscheune Raddusch / Spreewald einem Ortsteil von Vetschau statt. 

Nach 1.5 Jahren dauernder Planung beginnt nun die Startphase. Sie beinhaltet das Feintuning aller Aktivitäten mit den Akteuren/Stakeholdern und sonstigen Beteiligten. Dies beinhaltet auch die Vergabe von vier umfangreichen Beschaffungsaufträgen. Nach Auftragsvergabe aller Ausschreibungen kann, voraussichtlich ab dem 01.11.2024, die Hauptphase und reale Zusammenarbeit beginnen. Zuvor trifft sich der Forschungverbund am 16./17.09.2024 zu einer Klausur (Programm) an der BTU in Cottbus. 

  • Hauptphase: 09/24 – 09/26: Durchführungen aller Veranstaltungen und Vertiefungen von Citizen Science als auch Erstellung der App und Vorstellung aller Ergebnisse auf Basis prozessualer Verläufe auf der Zwischenkonferenz
  • Abschlussphase 10/26 – 04/27: Vorbereitung der Abschlusskonferenz durch Aufarbeitungen aller Ergebnisse in unterschiedlichsten Formaten und transdisziplinär.

Mehrwert, Wertschöpfung, Citizen Sience “2.0”: Das Projekt CE zielt darauf ab, Wissenschaft (transdisziplinär) und Gesellschaft (authentisch) auf Basis von Vertrauen (Transparenz) in Form von “Bürgerenergieen” zusammen zu bringen. Dabei sind Kommunen ein Dreh- und Angeltpunkt. Hier finden Begegnungen, Aushandlungen und die konkrete Realisierung von z. B. Projekten der Erneuerbaren Energien (EE-Projekte) statt. Wie genau und in welchen Qualitäten so eine Zusammenarbeit Ergebnisse bringt, wird vergleichsweise in beiden Revieren angeschaut  und mit Hilfe von CREATE:ENERGY vertieft dargestellt.   

Statements: Dirk Marx, Bronia Braun, Jenifer Howel als Team der transdisziplinären Projektkoordination von CREATE:ENERGY: Unser Ziel ist die Aktivierung der Bürgerschaft, vor allem im ländlichen Raum durch Bürgerenergien. Bislang partizipieren die Bürgerinnen aus unterschiedlichen Gründen nicht gut an der Energiewende und erleben somit den Strukturwandel als eher passiven Vorgang in ihrem Alltag. Aus diesem Grunde gehen wir exemplarisch in die Region und ihre Kommunen und unterstützen dort gemeinschaftliche Aktivitäten, etwa bei der Planung von EE-Projekten. Eike Albrecht, Leiter des Lehrstuhls Öffentliches Recht, insbesondere Umwelt- und Planungsrecht: Dieses Projekt, das nach einem umfangreichen Abstimmungsprozess nun zum 1. Mai 2024 bewilligt wurde, ist wegen seiner transdisziplinären Ausrichtung, also der Einbeziehung verschiedener Wissenschaften und der Praxis, zwar kein Novum am Lehrstuhl, aber das größte Projekt dieser Art seit Bestehens des Lehrstuhls.