Die baubezogene Kunst im Städtebau der DDR Building-related art in urban design in the GDR

Welche Rolle spielte die baubezogene Kunst im Städtebau der DDR am Beispiel von Neu-Schmellwitz?

Die baubezogene Kunst hatte einen hohen Stellenwert im Städtebau der DDR. Besonders Neubaugebiete wurden mit Kunst ausgestattet, in Form von Plastiken, Wandbilder, Reliefs und ähnlichen Formen der baubezogenen Kunst. Vorrangiges Ziel war es, die neue, sozialistische Gesellschaft im öffentlichen Raum darzustellen und die, durch die industrielle Bauweise geprägten Wohngebiete, visuell aufzuwerten. Nach der Wende wurden viele dieser Werke umfassend und undokumentiert abgerissen. Ein Beispiel hierfür bildet die Großwohnsiedlung Neu-Schmellwitz, deren Baubeginn den 1980ern lag, die jedoch erst in den 1990ern fertiggestellt wurde. Die Kunstwerke im öffentlichen Raum des Gebiets umfassten sechs Plastiken und zehn Wandbilder, von denen sämtliche Plastiken und zwei der Wandbilder noch heute vorhanden sind, sowie in den 2000ern durch einen Brunnen ergänzt wurden (vgl. Abb. 1). Der Großteil der Kunstwerke zeigte sorbische Motive.

Ziel der Arbeit war, die Rolle, die diese Kunstwerke in Neu-Schmellwitz gespielt haben und auch heute noch spielen herauszuarbeiten. Zu diesem Zweck wurden umfassende Analysen zum Städtebau und zu den Kunstwerken vorgenommen, sowie eine Literaturrecherche zum Thema der baubezogenen Kunst in der DDR und ihrer Aufgabe im Städtebau, wodurch die Ergebnisse der Analyse kontextualisiert wurden.

Die Analyse ergab, dass die baubezogene Kunst im Städtebau von Neu-Schmellwitz zwei räumliche Aufgaben übernahm, die der Hervorhebung gesellschaftlich bedeutsamer Orte (vgl. Abb. 2), sowie die eines Wegweisersystems zum Zentrum des Gebiets hin (vgl. Abb. 3). Mit diesen Zielen fügt sich die Kunst in Neu-Schmellwitz in die Entwicklung der baubezogenen Kunst der DDR ein.