Alice Salomon Award für Heike Radvan

Die Erziehungswissenschaftlerin und Sozialpädagogin wurde am 11. Januar durch die ASH Berlin für ihr Engagement gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Antifeminismus ausgezeichnet

Am 11. Januar 2020 verlieh die Alice Salomon Hochschule Berlin den Alice Salomon Award an Heike Radvan. Mit dem Preis ehrt die Hochschule Persönlichkeiten, die zur Emanzipation der Frauen und der Entwicklung der Sozialen Arbeit Herausragendes beigetragen haben und im übertragenen Sinn das Werk Alice Salomons weiterführen. Die Auszeichnung  ist mit 6.000 Euro dotiert.

In Lehre, Forschung und Praxis gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit

Heike Radvan wurde 1974 auf Rügen geboren und studierte später Soziale Arbeit an der ASH Berlin. Darauf folgte eine 15-jährige Tätigkeit bei der Amadeu Antonio Stiftung, wo sie unter anderem Ausstellungen wie „Das hat's bei uns nicht gegeben! – Antisemitismus in der DDR“ verantwortete. Sie baute die „Fachstelle Gender und Rechtsextremismus“ der Stiftung auf und wies damit früh auf die Rolle von Frauen innerhalb der Szene hin. Mit Gründung des Vereins „Lola für Demokratie in Mecklenburg-Vorpommern“ etablierte sie diesen Ansatz später auch im ländlichen Raum. Heike Radvan promovierte zum Thema Pädagogisches Handeln und Antisemitismus; ihr aktuelles Buch trägt den Titel „Rechtsextreme Frauen – Analysen und Handlungsempfehlungen für Soziale Arbeit und Pädagogik“.

Engagiert, mutig, innovativ

Die Jury des Alice Salomon Awards würdigte Radvan als eine „außerordentlich engagierte, mutige und innovative Wissenschaftlerin.“ Dabei bringe sie die Disziplin der Sozialen Arbeit auf besondere Weise voran: „Sie weicht gesellschaftlichen Konflikten nicht aus, bezieht sie in einer besonderen und effektiven Weise auf die Soziale Arbeit und reflektiert auf hohem wissenschaftlichem Niveau die Übertragbarkeit von Erfahrungen.“

Den Veranstaltungsbericht können Sie hier nachlesen.