Zbigniew Maćków "Werkbericht"
Zbigniew Maćków studierte Architektur an der Kingston University School of Architecture in London und an der Technischen Universität Breslau, wo er 1996 sein Diplom erhielt. 1998 bis 2005 arbeitete er als Assistent an der Fakultät für Architektur der Technischen Universität Breslau. Seit 1995 führt er sein eigenes Büro Mackow Design Studio. Zbigniew Maćkóws Architektur wurde vielfach im Rahmen von Wettbewerben und Architekturpreisen nominiert und ausgezeichnet, beispielsweise mit der Gold Medaille zum Leonardo Award 2009, dem SARP Preis 2010, dem „Life in Architecture” Award für öffentlichen Raum 2012 und drei Mal im Wettbewerb „Schönes Breslau“. Er ist Vorsitzender der Niederschlesischen Architektenkammer.
"Der Schlüssel zur Welt unserer Bedürfnisse steckt in der Sprache – er ist das Werkzeug, das die Möglichkeit gibt, Gedanken auszusprechen. Diese Fähigkeit, zu benennen, hat es uns ermöglicht, vom Baum herunter zu kommen, den Raum zu domestizieren und uns einen Platz zum Leben zu organisieren. Architektur ist auch Sprache. […]
Leider haben wir diese Sprache vernachlässigt. Wir haben aufgehört, über Architektur zu sprechen, haben sie aus unserer Alltäglichkeit, der Morgenzeitung, den Gesprächen in den Cafés herausgeworfen. Wir haben Angst vor ihr, wir verstehen sie nicht, wir betrachten sie als hermetisch, und wenn wir sie doch wahrnehmen, dann durch das Prisma neuer, spektakulärer Investitionen. Wir haben zur Kenntnis genommen, dass die Wohnung ein Produkt ist, genauso wie ein Staubsauger oder Margarine, und der öffentliche Raum manifestiert den materiellen Status. […]
Die Zeit der Architektur kommt jedoch. Langsam lernen wir, die Stadt richtig zu benutzen und werden zu bewussten und aktiven Bewohnern – wir wissen, was und wo wir essen, lesen, anziehen, anschauen und besichtigen wollen. Wir können bereits stundenlang über die Qualität des Kaffees in den umliegenden Cafés oder über den Chicorée-Salat schwadronieren, obwohl uns noch nicht weder ein geniales Gebäude aus den Socken kippen lässt noch uns ein sensationell gestalteter öffentlicher Raum den Atem verschlägt. Das wollen wir ändern – ermutigen, anspornen, das Bewusstsein erweitern, Grundlagen und Werkzeuge geben. Die Stadt zu spüren, zu träumen und sich in sie zu verlieben."