Buch "Theorie der Architektur" zu Ehren des Architekturtheoretikers Eduard Führ
Professor Eduard Führ, der ehemalige Leiter des Lehrstuhls Theorie der Architektur an der BTU Cottbus, wurde 2010 emeritiert. Jetzt ist ein Buch erscheinen, das Eduard Führ zum siebzigsten Geburtstag ehrt: 24 Autoren präsentieren zeitgenössische Positionen zur Theorie der Architektur, die in drei Kapiteln nach ihren verschiedenen Untersuchungsgegenständen geordnet sind: (1.) Begriffe, Diskurse, Ideen, (2.) Dinge, Räume, Bauten und (3.) Praktiken, Erfahrungen, Aneignungen. Der Begriff der "Architektur", das wird im Buch deutlich, schließt nicht nur Gebäude jeder Art ein. Der Architekturbegriff umfasst auch Dinge und Räume aus Disziplinen der Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur oder des Städtebaus. "Architektur" wird im Buch als Rubrum architektonisch gestalteter Dinge und Räume verstanden, bei denen nur im Einzelfall darüber zu entscheiden ist, ob und inwiefern der Begriff "Architektur" für das, was untersucht wird, treffsicher ist.
Aber nicht nur für einen solchen weiten Begriff von Architektur machte sich der von Eduard Führ geleitete Lehrstuhl stark. Auch die heute vielzitierte interdisziplinäre Zusammenarbeit wurde vom Lehrstuhl zwar weniger lautstark gefordert, dafür aber intensiv praktiziert. Dabei bedeutete „Interdisziplinarität“ nicht Aufweichen von Disziplinen, sondern schlicht die Zusammenarbeit von Disziplinen wie Anthropologie, Architektur- und Kunstgeschichte, Architektur- und Kunsttheorie, Linguistik, Philologie, Philosophie, Psychologie, Soziologie und Urbanistik.
Von diesem weiten Architekturbegriff und von dieser interdisziplinären Zusammenarbeit zeugten die Lehre und Forschung des Lehrstuhls, viele Ausgaben der vom Lehrstuhl betriebenen Zeitschrift zur Theorie der Architektur "Wolkenkuckucksheim" (www.cloud-cuckoo.net) und nun das Buch "Theorie der Architektur". Es ist in der Reihe "Bauwelt Fundamente" im Birkhäuser Verlag erschienen.
Die Autoren sind Hannes Böhringer, Gerd de Bruyn, Claus Dreyer, Sebastian Feldhusen, Hans Friesen, Eduard Führ, Jörg H. Gleiter, Roland Günter, Achim Hahn, Karsten Harries, Jürgen Hasse, Alban Janson, Vittorio Magnago Lampugnani, David Leatherbarrow, Robert Miller, Ákos Moravánszky, Fritz Neumeyer, Werner Oechslin, Alberto Pérez-Gómez, Ute Poerschke, Thomas Sieverts, Alexandra Staub, Kirsten Wagner und Bernhard Waldenfels.