Fakultät 6: Universitätspreis für die beste Masterarbeit 2021

Karolina Klara Kotyrba, M.Sc., erhält den Preis für ihre Arbeit »Caspar-David-Friedrich Museum Greifswald« Betreuung: Prof. Per Pedersen und Dr.-Ing. Adria Daraban, Fachgebiet Bauen im Bestand

Das Konzept für das Caspar-David-Friedrich-Museum in Greifswald basiert auf Ideen aus der Romantik, die besonders mit dem Werk des Malers verbunden sind - konstruierte Landschaft, kontemplative Raumsequenzen, Immersion.

C. D. Friedrich komponierte seine Gemälde im Atelier aus gesammelten Elementen. Er konstruierte eine Landschaft, die man fühlen kann, statt sie nur zu betrachten. Über Jahrhunderte hinweg ging das Thema der konstruierten Landschaft weit über eine gerahmte Leinwand hinaus. Der Betrachter wird mit seinen eigenen Gedanken, Kenntnissen und Erfahrungen Teil der Komposition.

Im Entwurf für das Caspar-David-Friedrich-Museum in Greifswald wurden diese romantischen Vorstellungen in Form des "Haus im Haus"-Prinzips in die Sprache der Architektur übersetzt. Das bestehende Gebäude wurde auf die Grundstruktur reduziert und durch einen Neubau in der Ecke des Grundstücks ergänzt. Der entstandene Raum wurde intern durch eingefügte Volumen geteilt, die verschiedene Ebenen miteinander verbinden und eine neue räumliche Hierarchie schaffen. Der Raum innerhalb und um die Volumen unterscheidet sich in Form, Raumproportionen und Licht. Die eingeschlossenen Räume werden nur von oben belichtet, während der Raum um sie herum nur von den Fenstern an der Fassade beleuchtet wird. Das Licht spielt im Werk Caspar David Friedrichs eine besondere Rolle. Viele seiner Landschaften weisen stimmungsvolle, oft dramatische Lichtsituationen auf. Dieses Motiv hängt auch mit der Geschichte seiner Familie zusammen, die von Beruf Kerzenzieher oder sogenannte "Lichtmacher" war. In diesem Zusammenhang spielt das Licht auch im Museum des CDF eine entscheidende Rolle. Es führt durch die Ausstellungsräume und definiert eine Grenze zwischen der Welt der Kunst und der realen Welt.

Das CDF-Museum ist ein introvertiertes Gebäude mit raffinierter Verbindung zu seiner Umgebung. Es ist ein neuer Greifswalder Kulturtreffpunkt und eine einzigartige gebaute Landschaft für die Welt der Kunst.

Kontakt

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Karolina Klara Kotyrba (Foto: privat)