Studentische Ideen für das moderne Konzept für den Verkehrslandeplatz Neuhausen

Im Rahmen der Präsentation werden die zehn besten Arbeiten anhand von Plänen und Modellen gezeigt. Die Studierenden erläutern ihre Entwürfe und stehen für Fragen zur Verfügung. Einige Ergebnisse der studentischen Betrachtungen sollen für die bauliche Umsetzung des Modernisierungsvorhabens verwendet werden.

Die Entwürfe entstanden im Rahmen von Lehrveranstaltungen an den Fachgebieten Tragwerksplanung sowie Baukonstruktion und Entwerfen an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU). Es wurden für das Gelände zwei neue Flugzeughallen geplant. Insgesamt beteiligten sich 57 Studierende des Bauingenieurwesens und 154 Architekturstudierende im Wintersemester 2022/2023 an dieser Aufgabe.

Die Hallen sollen für sämtliche Luftfahrzeuge genutzt werden. Zudem waren in die Hangar Bereiche für die Aus- und Weiterbildung von Nachwuchspilot*innen, als auch Arbeitsbereiche für Verwaltung, Fallschirmspringer*innen und Besucher*innen zu integrieren. Der zivile Drohnenbetrieb, der in den kommenden Jahren auf dem Flugplatz eine neue Rolle einnehmen soll, war ebenfalls zu berücksichtigen.

Torsten Schwieg, Geschäftsführer der Flugplatzgesellschaft Cottbus/Neuhausen mbH, freut sich über die Kreativität und die Qualität der studentischen Arbeiten: „Die Zusammenarbeit zwischen der BTU Cottbus-Senftenberg und unserer Gemeinde ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie frische Ideen von jungen Menschen unterstützt durch die fachliche Begleitung im Studium zu konstruktiven, gut durchdachten Vorschlägen für ein modernes Nutzungskonzept werden. Es ist eine Win-Win-Situation.“

Stefanie Paul, Seminarleiterin und akademische Mitarbeiterin am Lehrstuhl Tragwerksplanung ergänzt: „Für unsere Lehre sind solche Möglichkeiten, theoretisch vermitteltes Wissen an ganz praktischen Projekten anzuwenden und zu vertiefen einfach hervorragend. Wir nennen das Lernkonzept auch Cottbuser Modell und suchen gezielt nach solchen Möglichkeiten. Wir sind sehr froh, mit der Gemeinde Neuhausen/Spree so konstruktive Partner gefunden zu haben.“

Im Rahmen der Lausitzer Strukturentwicklung wird das Projekt „Aufwertung Verkehrslandeplatz Neuhausen“ von der interministeriellen Arbeitsgruppe Lausitz (IMAG) gefördert und seit Juni 2021 unterstützt. Im September 2022 überreichte der Lausitzbeauftragte des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburgs, Dr.-Ing. Klaus Freytag, den entsprechenden Fördermittelbescheid in Höhe von 9,6 Millionen Euro aus dem Strukturstärkungsgesetz der Landesregierung Brandenburgs für die Planung und Umsetzung der Maßnahmen.

Über die Aufgabenstellung

Gegenstand der Entwurfsarbeiten war die Entwicklung einer stützenfreien Kalthalle für die Flugobjekte (Flugzeughangar) mit einer Mindestgrundfläche von 70 auf 25 m. Das Haupttragwerk sollte in Holz oder Stahl geplant werden. Die Maße der Hallenöffnungen (Höhe, Breite und Lage im Grundriss) sowie spezifische Wünsche zu größtmöglichem Lichteinfall und Photovoltaik auf dem Dach- eventuell auch an Außenwandflächen, wurden von der Flugplatzgesellschaft als Entwurfsrahmenbedingung ausdrücklich gewünscht und mussten in dem Entwurf Berücksichtigung finden.

Beplant wurden zwei unterschiedlich große Baufelder mit einmal 27.000 und einmal mit 37.500 Quadratmeter. Die Verwendung nachhaltiger und ressourcenschonender Bauweisen und regenerativer Energien war ein zusätzlicher Bestandteil der Aufgabenstellung.

Die Studierenden der Studiengänge Architektur und Bauingenieurwesen im dritten Studiensemester setzten sich während, ihrer Entwurfsprojekte unter Leitung der Fachgebiete von Prof. M.Sc. Karen Eisenloffel (Tragwerksplanung) und Prof. Dipl.-Ing. Karl Plastrotmann (Baukonstruktion & Entwerfen) seit Mitte Oktober 2022 für insgesamt 15 Wochen intensiv mit den planerischen, technischen und baukonstruktiven Aspekten der Aufgabenstellung auseinander. In Gruppenarbeit von jeweils vier Studierenden entstanden Entwürfe, die im Rahmen der Studienleistung Ende des Wintersemesters bewertet wurden. Nun werden diese an die Gemeinde, konkret an die Flugplatzgesellschaft Cottbus/Neuhausen mbH übergeben.