Ehemalige BTU-Professorin Inken Baller wird für ihr Werk als Architektin geehrt

Inken Baller erhält gemeinsam mit Hinrich Baller den Großen BDA-Preis 2023. Der Preis wird am 15. September 2023 im Museum für Angewandte Kunst MAKK in Köln öffentlich verliehen. Inken Baller war von 1996 bis 2007 Professorin und von 2000 bis 2006 Vize-Präsidentin an der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) in Cottbus.

Der Große BDA-Preis ist die bedeutendste personenbezogene Ehrung des BDA. Mit ihm würdigt der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) in einem dreijährigen Turnus bedeutende Leistungen oder ein außergewöhnliches Werk von Architektinnen oder Architekten, Stadtplanerinnen oder Stadtplanern des In- und Auslands. Erstmals wurde mit dem Preis 1964 Hans Scharoun geehrt, nachfolgend unter anderen Ludwig Mies van der Rohe, Egon Eiermann, Günter Behnisch und Oswald Mathias Ungers. Zuletzt wurden Peter Zumthor (2017) sowie Anne Lacaton und Jean-Philippe Vassal (2020) ausgezeichnet.

Prof. Inken Baller hatte an der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) von 1996 bis 2007 den Lehrstuhl für Entwerfen und Bauen im Bestand inne. Von 2000 bis 2006 war sie Vizepräsidentin für Studium und Lehre. Darüber hinaus hat sie insbesondere Inhalt und Ausrichtung des Architekturstudiums an der Universität, aber auch die Fakultät für Architektur, Bauingenieurwesen und Stadtplanung bis zu ihrer Emeritierung 2007 maßgeblich mitgestaltet. Der Fakultät ist Inken Baller bis heute eng verbunden.

Prof. Karen Eisenloffel, Inhaberin des Lehrstuhls Tragwerksplanung im Institut für Architektur der BTU, erinnert sich gern an die konstruktive Zusammenarbeit mit Inken Baller und sagt: „Inken Baller war zum Zeitpunkt ihrer Berufung an die BTU vor fast 30 Jahren durch die markanten Berliner „Baller-Bauten", wie die Wohnbebauung am Fraenkelufer in Berlin-Kreuzberg genannt wird, bereits eine international anerkannte Architektin. Ihr Wirken war schon damals durch die Themen gezeichnet, die uns heute als brandaktuell beschäftigen: Erhalt und Umnutzung des baulichen Bestands, Suffizienz, gemeinschaftliche Nutzung, Interkulturalität... Diese Themen verfolgt sie an der BTU bis heute, unter anderem durch Vorträge, Führungen und Promotionsbetreuungen. Inken Baller‘s Arbeit hier war durch interdisziplinäre Kooperationen und großes Engagement für die Lehre geprägt. Neben der Entwurfslehre in der Architektur hat sie viele Jahre in den Studiengängen Bauen und Erhalten und World Heritage Studies gelehrt sowie das EU-TEMPUS Projekt „Rehabilitation of Islamic Cities“ geleitet. Inken‘s Neugier und Humor sind ansteckend, durch ihr großes Wissen, ihr spannendes Werk und ihre engagierte Betreuung war sie vielen Generationen von Studierende und Mitarbeiter*innen an der BTU eine große Inspiration – auch für mich als jüngere Kollegin.“  

Prof. Bernhard Weyrauch, Dekan der Fakultät für Architektur, Bauingenieurwesen und Stadtplanung, ergänzt: „Die Auszeichnung für unsere Kollegin Inken Baller erfüllt uns mit großer Freude und Stolz. Im Namen aller Kolleg*innen des Instituts für Architektur und der gesamten Fakultät sprechen wir unseren herzlichen Glückwunsch aus. Das Werk von Inken und Hinrich Baller ist so eigenständig wie innovativ. Viele Studierende haben von Inken Ballers Wissen, Know-how und von ihrem geistreichen entwerferischen Können profitiert.“

Hintergrund

Inken und Hinrich Baller haben bis 1989 gemeinsam technisch innovative und sozial vorbildliche Lösungen im Geschosswohnungsbau mit einer ganz eigenen Formensprache verbunden. Ihre auffällige Architektur galt in den 1970er und 1980er als Markenzeichen der Westberliner Szene. Sie erhalten den Großen BDA-Preis 2023 für ihr gemeinsames Werk. Zur Verleihung des Preises in Köln stellen die Geehrten ihr Werk vor. Sie lassen sich zudem dazu befragen, welche ihrer Impulse sich auf die heutigen Anforderungen an einen bezahlbaren, innovativen und nicht zuletzt klimaschonenden Wohnungsbau übertragen lassen. Im Gespräch mit einer jüngeren Architektengeneration zeigt sich so die ungebrochene Aktualität eines ganz eigenständigen Gesamtwerks.

Verleihung Großer BDA-Preis 2023

durch Susanne Wartzeck, Präsidentin des Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA),
Freitag, 15. September, 19 Uhr, MAKK – Museum für Angewandte Kunst Köln  
Die Ehrung wird als Goldmedaille verliehen, die Daidalos und einen Irrgarten in Anlehnung an das Labyrinth von Knossos zeigt. Der Erfinder, Baumeister und Konstrukteur Daidalos war durch die Jahrhunderte Symbolfigur der Architektenschaft.

Kontakt

Susett Tanneberger
Kommunikation und Marketing
T +49 (0) 355 69-3126
susett.tanneberger(at)b-tu.de
Am 24. Oktober 2006 wurde die Universitätsbibliothek im Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum (IKMZ) in Cottbus als "Bibliothek des Jahres" ausgezeichnet - nicht allein für Prof. Inken Baller ein Anlass zu großer Freude: Sie hat den Neubau des Gebäudes, welches vom renommierten Architekturbüro Herzog & de Meuron entworfen wurde, als Vizepräsidentin und Architektin von BTU-Seite maßgeblich begleitet. (Foto: BTU, Ralf Schuster)
Mit Herz und Verstand: Der Rat von Inken Baller war an der BTU insbesondere auch in Bezug auf die bauliche Entwicklung und Gestaltung von Universitätsgebäuden gefragt. Hier, während ihrer Rede bei der Veranschiedung der ehemaligen Bibliotheksdirektorin Annette Warnatz blickt sie homorvoll auf einige Meilensteine in Zusammenhang mit dem Bau des IKMZ zurück. (Foto: BTU, Ralf Schuster)