Hitze in der Stadt
Infolge des Klimawandels treten in Deutschland vermehrt extreme Wetterereignisse auf. Die größte Herausforderung stellen dabei die Hitzeereignisse in Städten dar. Dies ist bereits heute deutlich spürbar. Ein Phänomen, das zusätzlich mit einer fortschreitenden Urbanisierung einhergeht, ist der städtische Wärmeinseleffekt. Besonders in dichten Stadträumen ist daher in der Zukunft mit intensiveren und häufig auftretenden Hitzewellen zu rechnen. Dies hat markante Auswirkungen auf die Hitzebelastung und die Gesundheit der Menschen.
Bisher wird zu dieser Thematik vorwiegend auf technischer, planerischer und räumlicher Ebene geforscht, jedoch kaum aus sozialwissenschaftlicher Perspektive evaluiert. Das Projekt „Hitze in der Stadt“ geht nun der grundlegenden Frage nach, wie Menschen in urbanen Außenräumen Hitze wahrnehmen, wo sie ganz konkret und am deutlichsten auftritt und so das städtische Leben maßgeblich beeinträchtigt. Exemplarisch wird diese Untersuchung in Berlin durchgeführt. Im Ergebnis soll ein besseres Verständnis über die Auswirkungen von Hitzestress zur Entwicklung nachhaltiger, kühlender Maßnahmen in Stadträumen führen.
Über das Projekt „Hitze in der Stadt“
Mikroklimatische Stadtspaziergänge sind Kern des einjährigen Projektes, in dem die Climateflux GmbH und das Institut für Sozialforschung Berlin GmbH eng mit dem Fachgebiet Entwerfen und energieeffizientes Bauen an der BTU Cottbus-Senftenberg von Prof. Dr.-Ing. Susan Draeger und unter Leitung der akademischen Mitarbeiterin Jil Schroth zusammen arbeiten: Ausgewählte Testpersonen laufen während einer Hitzeperiode durch die Berliner Innenstadt und dokumentieren ihre thermische Wahrnehmung. Parallel werden mit einer mobilen Wetterstation einzelne Umweltfaktoren gemessen und durch ein GPS-Tracking räumlich verortet.
Mit diesem Szenario wird jeweils die Beziehung zwischen der gebauten urbanen Umwelt, dem Mikroklima und dem Wärmeempfinden des betreffenden Menschen analysiert und sowohl qualitativ, als auch quantitativ abgebildet. Fokusgruppen diskutieren im Anschluss die gesammelten Erfahrungen aus den Climatewalks mit dem Ziel, neue Anforderungen für die Gestaltung überhitzter Innenstadtbereiche zu identifizieren. Auf diese Weise entstehen unter Einbeziehung der konkreten Erfahrungen der Menschen in der Stadt Handlungsempfehlungen für urbane Klimaanpassungsmaßnahmen.
Das Projekt „Hitze in der Stadt“ wird vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) bis zum Mai 2025 mit 116.377,71 Euro im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) aus Mitteln der Zukunft Bau Forschungsförderung unterstützt
Projekt: https://www.zukunftbau.de/projekte/forschungsfoerderung/1008187-2443