HBSC-Studie Brandenburg Gesundheit und Gesundheitsverhalten von Schülerinnen und Schülern im Land Brandenburg

Projektbeschreibung

Die HBSC-Studie („Health Behaviour in School-aged Children“) ist ein internationales kooperatives Forschungsvorhaben, das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit über 35 Jahren unterstützt wird. Das Ziel der Studie ist die Beschreibung und Analyse der subjektiven Gesundheit und des Gesundheitsverhaltens von Kindern und Jugendlichen im Alter von 11 bis 15 Jahren. Sie wurde 1982 von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus England, Finnland und Norwegen gemeinsam entwickelt und wird seither in einem vierjährigen Abstand durchgeführt. Ursprünglich mit fünf Ländern begonnen, nehmen mittlerweile über 50 Länder und Regionen an der Studie teil. Inzwischen ist sie die weltweit größte Studie zur Kinder- und Jugendgesundheit und für die WHO eine der wichtigsten Datengrundlagen für die international vergleichende Gesundheitsberichterstattung.

Seit 2017 beteiligt sich das Land Brandenburg mit einer eigenen repräsentativen Stichprobe an der HBSC-Studie. Die erste schriftliche Befragung von über 3.000 Brandenburger Schülerinnen und Schülern an 55 Schulen fand im Jahr 2018 zeitgleich zur internationalen und bundesweiten HBSC-Studie statt. Sie wurde in Kooperation mit dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) und dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV) des Landes Brandenburg sowie der AOK Nordost durchgeführt. Die für Brandenburg repräsentative Befragung lieferte Erkenntnisse zur Gesundheit, zum Gesundheitsverhalten und den gesundheitlichen Rahmenbedingungen von 11- bis 15-jährigen Schülerinnen und Schülern. Ein besonderes Augenmerk dieser ersten Projektphase lag auf dem schulischen Kontext, da ganze Schulklassen und im Rahmen eines Zusatzprojekts zusätzlich die Lehrerschaft der teilnehmenden Schulen befragt wurden (siehe Projekt „Lehrergesundheit Brandenburg“). Die Studienergebnisse wurden 2020 in Buchform veröffentlicht, parallel bei einer Fachtagung in Cottbus vorgestellt, sie sind in die Gesundheitsberichterstattung des Landes Brandenburg eingeflossen und haben Ansatzpunkte für die schulische Gesundheitsförderung geliefert. Wichtige Impulse für die schulische Gesundheitsförderung ergaben sich zudem durch die Schulgesundheitsprofile, die den zufällig ausgewählten Befragungsschulen eine Rückmeldung zu dem Gesundheitsstatus, dem Gesundheitsverhalten und den gesundheitlichen Einflussfaktoren ihrer Schülerinnen und Schüler gegeben haben.

Anfang 2021 haben sich das Land Brandenburg und die AOK Nordost für eine Fortsetzung der HBSC-Studie entschieden und erneut eine Kooperationsvereinbarung mit der BTU abgeschlossen. Im April 2021 wurde mit der Vorbereitung dieser zweiten Erhebungswelle begonnen. Dazu wurden 365 allgemeinbildende Schulen zufällig gezogen und zwischen Januar und Juni 2022 zur Teilnahme an der Studie eingeladen. Insgesamt haben zwischen April 2022 und Juli 2022 87 Schulen mit über 4.000 Kindern und Jugendlichen an der Befragung teilgenommen. Der finale Datensatz umfasst die Angaben von 3.801 Heranwachsenden. Der Abschlussbericht mit den Ergebnissen zur Gesundheit und zum Gesundheitsverhalten wird Ende 2023 veröffentlicht.