Feeding the City – Lebensmittelkreisläufe und die Produktion städtischer Räume

Modulnummer: 22408 (Experimentelle Stadtplanung), 24403 (Stadt und Haus)

Lehrveranstaltungsnummer: 640101

Lehrende: Anke Hagemann, Natacha QuinteroGonzález

Termin: Do. 09:30 - 13:00 Uhr

Ort: überwiegend online (Moodle/Zoom), Exkursionen oder Konsultationen vor Ort ggf. möglich

Teilnehmer: Die Anzahl der Teilnehmer_innen ist auf 30 begrenzt.

Registrierung: Online-Portal und Moodle

Erste Veranstaltung: Donnerstag, 05.11.2020, 9.30 Uhr, Zoom

Bemerkung: Das Seminar findet in Kooperation mit dem Master-Projekt Aus der Region“: Ernährungssysteme und Planung im Landkreis Oder-Spreestatt und wird besonders für die Teilnehmer_innen des Projekts empfohlen. Zudem können bis zu 10 Architekturstudierende das Seminar als Modul „Stadt und Haus“ belegen. Die Fähigkeit, englischsprachige Fachliteratur zu lesen, wird vorausgesetzt.


Feeding the City – Lebensmittelkreisläufe und die Produktion städtischer Räume

Städte bilden Schnittpunkte in translokalen Güterflüssen und Versorgungssystemen. Insbesondere die Versorgung der Stadtbevölkerung mit Lebensmitteln ist – wie die Wasser- oder Energieversorgung – eine Grundvoraussetzung für das Funktionieren städtischer Lebensweisen. Ebenso ist sie ein wesentlicher Aspekt der Stadt-Land-Beziehungen, die längst eine planetarische Dimension angenommen haben. Viele Abläufe und Bedingungen der Lebensmittelversorgung, die meist als Selbstverständlichkeiten unter unserem Radar bleiben, wurden durch die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie zutage gefördert: Grenzschließungen oder der Mangel an Saisonarbeiter_innen in der Landwirtschaft behinderten die Lieferketten, unwürdige Arbeitsbedingungen in der Lebensmittelindustrie kamen zum Vorschein, die Versorgung bedürftiger Menschen wurde vielerorts durch lokale Initiativen organisiert, Online- Lieferdienste boomten, und der soziale Akt des Essens wurde weitgehend auf den privaten Raum eingeschränkt.

Das Seminar untersucht mittels kartografischer Analysen auf verschiedenen Maßstabsebenen, wo Lebensmittel herkommen, welchen Weg sie in die Städte nehmen, wo sie dort verteilt, verkauft, zubereitet und gegessen (oder entsorgt) werden – und wie all diese Prozesse städtische Räume formen: Von Schlachthof oder Gärtnerei über Logistikzentrum, Großmarkt, Supermarkt und Bäcker, bis hin zu Restaurant, Kantine und heimischer Küche. Wir werden der historischen Entwicklung dieser Raumtypologien ebenso wie aktuellen Trends nachgehen, z.B. Urban Gardening, sozialen Kochevents oder plattformbasierten Lieferdiensten. Dabei werden wir mit verschiedenen digitalen Tools zur Aufzeichnung, Kartierung und Dokumentation der Untersuchungen und Recherchen experimentieren. So entwickeln die Teilnehmer_innen des Seminars Kompetenzen in der Analyse und visuellen Kommunikation komplexer Prozesse und Informationen.