ExWoSt Forschungsfeld "Sportstätten und Stadtentwicklung" - Integrierte Sportentwicklungsplanung Teltow-Fläming

Der demografische Wandel und die leeren öffentlichen Kassen erschweren die grund-sätzlichen Aufgaben der Kommunen zur Sicherung der Daseinsvorsorge. Zur Entwick-lung von bedarfsgerechten und finanzierbaren Konzepten kommt der interkommunalen Kooperation eine zunehmend wichtige Rolle zu. Das ExWoSt-Forschungsfeld (Experimenteller Wohnungs- und Städtebau) „Sportstätten und Stadtentwicklung“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), betreut vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) entwickelt und erprobt an bundesweit sechs Modellvorhaben Konzepte zur Integration von Sport und Stadtentwicklung.

Der Lehrstuhl Stadtplanung und Raumgestaltung der BTU Cottbus begleitet den Land-kreis Teltow-Fläming seit August 2010 als eines der Modellvorhaben. In einem kooperativen Planungsprozess wird mit den 14 Kommunen eine integrierte Sportentwicklungsplanung erarbeitet.

Auf Grundlage der Befragung der Sportanbieter und der Bewohner sowie der Ermittlung des Sportstättenbedarfs durch die Universität Potsdam, Fachgebiet Sportpädagogik, wird der Lehrstuhl Stadtplanung und Raumgestaltung eine Stärken und Schwächen Analyse durchführen. Diese wird sowohl die einzelnen Kommunen als auch den gesamten Landkreis abbilden. Zusätzlich zu den sportspezifischen Inhalten werden auch Aspekte der Regional- und Kommunalplanung sowie des Tourismus aufgegriffen und einbezogen. Im Ergebnis sollen Handlungsempfehlungen und gemeinsame Handlungsschritte zu drei Themenkomplexen erarbeitet werden: Raum/Funkton, Nachfrage/Angebot und Organisation/Finanzierung.

Die Sportentwicklungsplanung versteht sich als eine ämter- und Institutionen übergreifende Aufgabe. Die Festlegung von Zielen und Maßnahmen wird durch einem aktiven Abstimmungs- und Beteiligungsprozess mit allen Städten, Gemeinden und Äm-tern durchgeführt. In einem kooperativen und interkommunalen Planungsprozess sol-len sich die Kommunen über die flächenmäßigen und baulichen Erfordernisse für die zukünftige Sportentwicklung in ihrer jeweiligen Gebietskörperschaft und im Landkreis insgesamt nach objektiven und transparenten Kriterien verständigen.

Die Aufgabe des Lehrstuhls besteht auch in der Moderation des Abstimmungsprozesses mit allen Akteuren. In einer Planungswerkstatt im Dezember 2010 sollen die Kommunen in Arbeitsgruppen ihre bestehenden Partnerschaften und zukünftige Kooperationspotentiale gemeinsam diskutieren, sich vernetzen und in den Planungsprozess aktiv einbringen.