Why Environmental Humanities? | Alexandra Retkowski und Christian Böhm: Multifunktionale Landwirtschaft in der Lausitz
Alexandra Retkowski und Christian Böhm: Multifunktionale Landwirtschaft als tragende Säule des Strukturwandels in der Lausitz
Die Wintervorträge im IKMZ „Why Environmental Humanities?“ folgen in diesem Semester dem Motto „die BTU diskutiert“. Kolleginnen und Kollegen der BTU fokussieren auf Aspekte des Themenfeldes Environmental Humanities und entwickeln dabei jeweils eigene Positionen zum materiellen, ökonomischen und kulturellen Transformationsprozess in der Lausitz. Das Format der Veranstaltungen ist offen und dialogisch angelegt, als Einstieg werden Impulsreferate gegeben. Wir freuen uns auf ein lebhaftes Frage-Antwort-Spiel und rege Beteiligung.
Der bundesdeutsche Ausstieg aus der Kohle und der Stopp der Erweiterung weiterer Tagebauflächen als Koalitionsvereinbarung der Brandenburger Landesregierung lässt für das Flächenland Brandenburg auch Fragen der Landnutzung deutlicher als bisher in den Fokus rücken. Verbunden damit ist die Frage welche Art der landwirtschaftlichen Erzeugung und der Bodennutzung zukünftig verfolgt werden soll?
Unter dem Stichwort „multifunktionale Landwirtschaft“ werden aus einer interdisziplinären Perspektive (Soziale Arbeit und Umweltwissenschaft) aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt und diskutiert. Als Verbindung zwischen agrarwirtschaftlicher Erzeugung und pädagogischer Arbeit stellt sich der Bereich der Sozialen Landwirtschaft dar, der auch im Sinne einer Biodiversitätsstrategie von besonderer Bedeutung sein kann.
Alexandra Retkowski ist Professorin für das Fachgebiet Soziale Dienstleistungen für strukturschwache Regionen an der Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit, Musik der BTU Cottbus-Senftenberg. Sie beschäftigt sich mit der Frage, wie soziale Dienstleistungen als eine wichtige Säule von Demokratie, Rechts- und Sozialstaat eine Ressource zur Bewältigung des Anpassungsdrucks u. a. in der Lausitz darstellen. In Kooperation mit Petrarca e.V. forscht sie zu Fragen der Sozialen Landwirtschaft.
Christian Böhm ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Bodenschutz und Rekultivierung der Fakultät Umwelt und Naturwissenschaften der BTU Cottbus-Senftenberg. Hier befasst er sich mit der ökologischen und ökonomischen Bewertung multifunktionaler Landbausysteme, wobei agroforstliche Nutzungskonzepte einen besonderen Stellenwert einnehmen. Zusammen mit zahlreichen Akteuren aus Wissenschaft, Verwaltung und Praxis gründete er im Juni 2019 den Deutschen Fachverband für Agroforstwirtschaft e.V. (DeFAF) mit Sitz in Cottbus.
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Allgemeine Technikwissenschaft
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