Internationale Studierende der BTU Cottbus-Senftenberg - Fachkräfte für den regionalen Arbeitsmarkt?

Artikel zum Workshop

Donnerstag, 15. Juni 2023, 9:00 bis 13:00 Uhr
Ort:
 Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst, Dieselkraftwerk, Uferstraße/Am Amtsteich 15, 03046 Cottbus

Der Workshop „Internationale Studierende der BTU Cottbus-Senftenberg - Fachkräfte für den regionalen Arbeitsmarkt?“ fokussiert auf den Übergang internationaler Studierender in den Arbeitsmarkt sowie deren Unterstützung und (sprachlichen) Vorbereitung darauf.

Internationale Studierende als Fachkräfte von morgen ist der wegweisende Titel des im März 2023 veröffentlichten Positionspapiers des DAAD. Laut diesem sind Hochschulen „Migrationsmagneten und -motoren für die Fachkräftezuwanderung“.

Mit einem Anteil von fast 40 % internationalen Studierenden ist die BTU Cottbus-Senftenberg ohne Zweifel ein Magnet. Aber ist sie schon ein Motor für den Berufseinstieg in eine Region, die einen sehr hohen Bedarf an Fachkräften hat?

Um die Thematik des Berufseinstiegs in der Region zu diskutieren, ist ab 2023 eine Workshop-Reihe mit unterschiedlicher Zielsetzung und für diverse Zielgruppen geplant. Der Start ist am 15.6.2023.

Die Moderation des Workshops übernimmt Dr. Johannes Staemmler, Leiter des Referates Strukturwandel der BTU Cottbus-Senftenberg.

Bitte melden Sie sich bis zum 13.06.2023 an.

Programm

ab 8:30 Uhr Einlass und Begrüßungskaffee

9:00 Uhr Begrüßung Prof. Dr. Peer Schmidt, BTU Vizepräsident für Studium und Lehre

9:15– 11:30 Uhr 
Impulsvorträge

Zeitenwende auf dem Lausitzer Arbeitsmarkt: Vom Sorgenkind zum Sorgenkind? 
Dr. Gunther Markwardt, BTU Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre

Forschung, Innovation und Wirtschaftsentwicklung in der Lausitz braucht Internationalität
Heiko Witte, Geschäftsführer der chesco GmbH Cottbus

Ein Unternehmen in der Transformation zum "Grünen Stahl"
Peter Wendt, Leiter Personalmanagement und -entwicklung und Systeme ArcelorMittal Eisenhüttenstadt

Das Potential internationaler Studierender und deren Sicht auf einen Jobeinstieg in der Region 
Mareike Kunze, BTU International Relation Office

Anforderungen zum Deutsch-Sprachniveau von Arbeitgeber*innen und Barrieren für internationale Studierende beim Übergang in den deutschen Arbeitsmarkt
Geraldin Wolf, BTU Career Center

Wie könnte internationalen Studierenden der Berufseinstieg in der Strukturwandelregion gelingen?
Katja Brachmann, BTU Sprachenzentrum

Kaffeepause mit Thementischen

11:50 – 13:00 Uhr

Podiumsdiskussion mit Beteiligung des Publikums
Durch welche Maßnahmen können internationale Studierende beim Berufseinstieg unterstützt werden?
Mareike Kunze, Dr. Gunther Markwardt, Peter Wendt, Heiko Witte

im Anschluss: Mittagsimbiss

Zeitenwende auf dem Lausitzer Arbeitsmarkt: Vom Sorgenkind zum Sorgenkind?

Demographie, Digitalisierung und Strukturwandel verändern den Arbeitsmarkt in Deutschland, in Brandenburg und insbesondere auch in der Lausitz. Aus dem Sorgenkind, mit einer Arbeitslosenquote von über 20 Prozent im Jahr 2004, ist im Jahr 2023 ein Anbietermarkt geworden, ein Markt auf dem in vielen Branchen die Nachfrage nach Arbeitskräften größer ist als das Angebot. Die Zahl der Engpassberufe steigt, Vakanzzeiten werden deutlich länger, immer mehr Unternehmen der Lausitz berichten von ernsthaften Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung. In Anbetracht der Tatsache, dass der demographische Wandel, die Digitalisierung von Wirtschaft- und Verwaltung und der Strukturwandel in der Lausitz zukünftig weiter an Fahrt gewinnen werden, besteht die Gefahr, dass sich der Arbeitsmarkt der Lausitz erneut zu einem Sorgenkind entwickeln könnte. Der einführende Vortrag zeichnet die Entwicklung der Arbeitsmarktsituation in der Lausitz in Vergangenheit, Gegenwart und möglicher Zukunft kurz nach.<

Dr. Gunther Markwardt ist seit 2020 Vertretungsprofessor für den Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insb. Makroökonomik an der BTU Cottbus-Senftenberg und hat 2022 an der Technischen Universität Dresden habilitiert. Außerdem ist er Projektmitarbeiter am Energie-Innovationszentrum (EIZ) Cottbus im Energy Econo-mics Lab (EECON Lab) und CESifo Research Network Fellow im Center of Economics Studies in München. Gunther Markwardt forscht u.a. zum Thema Regionalentwicklung und Strukturwandel und hat gemeinsam mit Herrn Tietze, Herrn Schnellenbach und Herrn Zundel 2023 im  Auftrag der Staatskanzlei des Landes Brandenburg den Policy Brief "Im Osten was Neues? Strukturwandel in der Lausitz – eine Zwischenbilanz“ erarbeitet. 

Präsentation

Forschung, Innovation und Wirtschaftsentwicklung in der Lausitz braucht Internationalität

Das Forschungszentrum für hybrid-elektrische Antriebssysteme (chesco) setzt auf die Zusammenarbeit mit vielen industriellen Partnern aus der ganzen Welt. Die BTU Cottbus-Senftenberg mit ihren vielen internationalen Studierenden ist dabei Schlüssel zum Erfolg, den Strukturwandel in Innovationskraft (hin zur grünen Mobilität), mit wertigen Arbeitsplätzen sowie in Kultur und Nachhaltigkeit in der Lausitz zu vollziehen.

Heiko Witte ist seit Mai 2023 Geschäftsführer der chesco GmbH / Center for hybrid-electric systems Cottbus. Er war zwischen 1997 und 2023 bei Rolls-Royce Deutschland und BMW Rolls-Royce u.a für die Bereiche Triebwerksversuch, Projektmanagement, Produktentwicklung, Digitalisierung und Business Development verantwortlich. Außerdem war Projektleiter seitens Rolls-Royce bei der Produkteinführung des V2500Select-Triebwerks (Antrieb der Airbus 320 Familie).  Zwischen 2009 und 2019 verantwortete er als Head of Engineering Improvement and Quality die Koordination und Projektleitung von Digitalisierungs- und Industrie 4.0 – Projekten.

Präsentation

Ein Unternehmen in der Transformation zum „Grünen Stahl“

ArcelorMittal steht vor der Herausforderung, seine Produktionsanlagen über einen grundlegenden Umbau auf eine möglichst CO2-neutrale Herstellung von Flachstahl umzustellen. Dieser anstehende Technologiewandel hin zu einer klimaneutralen Stahlproduktion eröffnet die Möglichkeit, an einem weltverändernden Projekt teilzuhaben, auch an unserem Standort in Eisenhüttenstadt. Dafür benötigen wir gut ausgebildete Mitarbeiter, egal ob Facharbeiter, Meister, Techniker, Ingenieure oder andere Hochschulabsolventen. Diese Chance für eine aktive Beteiligung an einem Jahrhundertprojekt bietet auch jungen Menschen aus dem Ausland zahlreiche Möglichkeiten zur Teilhabe.

Peter Wendt ist seit 1999 in Eisenhüttenstadt tätig, ursprünglich als Assistent des Arbeitsdirektors (Geschäftsführer Personal). Er begleitete verschiedene SAP-Einführungen und andere IT-Großprojekte, war in der Projektgruppe für eine Reorganisation des Standortes zusammen mit McKinsey, war verantwortlich für verschiedene Teams im Bereich IT & Automatisierung, bevor er 2020 wieder in den Personalbereich zurückkehrte. Dort ist er aktuell als Personalleiter u.a. für die Einstellung und Förderung neuer Fachkräfte aus dem In- und Ausland zuständig.

Präsentation

Imagefilm

Das Potential internationaler Studierender und deren Sicht auf einen Jobeinstieg in der Region

In seinem im März 2023 veröffentlichen Positionspapier “Internationale Studierende als Fachkräfte von morgen” fordert der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) mehr internationale Studierende als zukünftige Fachkräfte für den deutschen Arbeitsmarkt zu gewinnen. Hierfür legte er zehn Empfehlungen für ein gemeinsames Handeln von Politik, Hochschulen und Wirtschaft vor. Durchgeführte Befragungen unter den internationalen Studierenden an der BTU selbst, geben wiederum Einblicke in deren Lebenssituation und ihre Zukunftspläne, aber auch ihre Erwartungen, Wünschen und Zufriedenheit mit den Supportstrukturen in der Region. Beides soll kurz vorgestellt werden.

Mareike Kunze leitet das International Relations Office an der BTU Cottbus-Senftenberg. Seit 2013 begleitet sie aktiv Projekte zur Unterstützung internationaler Studierender und Absolventen der BTU auf ihrem Weg eines Berufseinstieges in Deutschland und der Region.

Anforderungen zum Deutsch-Sprachniveau von Arbeitgebern und Barrieren für internationale Studierende beim Übergang in den deutschen Arbeitsmarkt

Das Career Center der BTU unterstützt Studierende beim Übergang in die Berufswelt - gleichzeitig fungiert es als zentraler Ansprechpartner für Arbeitgeber im Bereich Personalrekrutierung. Aus dem Kontakt zu beiden Zielgruppen – insbesondere auch zu den internationalen Studierenden – können Erfahrungen vermittelt werden bzgl. der Anforderungen von Arbeitgebern zum Deutsch-Sprachniveau. Zudem wird im Vortrag auf weitere Hindernisse eingegangen, vor denen internationale Studierenden im Bewerbungsprozess und der erfolgreichen Suche nach Jobs stehen.

Geradline Wolf studierte Nachwachsende Rohstoffe und Erneuerbare Energien an der BTU Cottbus-Senftenberg und organisierte von 2018 bis 2022 als Wissenschaftliche Hilfskraft im Career Center der BTU u.a. die Recruitingmesse campus-X-change. Im Anschluss war sie als Projektmitarbeiterin bei Innovation Hub 13 für die Organisation von Veranstaltungen verantwortlich. Seit 2022 ist sie Mitarbeiterin des Career Centers der BTU und u.a. für die Planung und Organisation von Recruitingveranstaltungen, insbesondere von campus-X-change, BTU-Matching Day und Firmenpräsentation zuständig. 

Präsentation

Wie könnte internationalen Studierenden der Berufseinstieg in der Strukturwandelregion gelingen?

Internationale Absolvent*innen deutsch- und englischsprachiger Studiengänge der BTU Cottbus-Senftenberg könnten zur Fachkräftesicherung in der Strukturwandelregion Lausitz beitragen. Ihr Berufseinstieg kann jedoch nur dann gelingen, wenn sie auch erfolgreich sprachhandeln können. Wodurch kann die Sprachbarriere abgebaut werden? Wie müssen Sprachkurse inhaltlich gestaltet und möglichst im akademischen Lehrportfolio verankert sein, um die Sprachkenntnisse internationaler Studierender systematisch zu fördern und dadurch ihren Einstieg in den (regionalen) Arbeitsmarkt zu erleichtern? Der Impulsvortrag stellt erste Ergebnisse aus verschiedenen Bedarfsanalysen vor, die im Rahmen des von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre 2021-2024 geförderten Verbundprojekts Profis D - Fach.Deutsch.Digital für Studium und Beruf durchgeführt werden, sowie Überlegungen zur Gestaltung berufsbezogener Sprachförderung für Akademiker*innen – insbesondere für den Bereich Deutsch als Fremdsprache.

Katja Brachmann leitet das BTU-Sprachenzentrum und das Verbundprojekt Fach.Deutsch.Digital für Studium und Beruf (Profis D). Sie studierte Anglistik, Hispanistik, Deutsch als Fremdsprache sowie Business Administration in Halle-Wittenberg, Bozeman (USA) und Sevilla (Spanien). Sie durchlief einschlägige berufliche Stationen im In- und Ausland. U.a. koordinierte sie 2007-2012 als DAAD-Lektorin an der Universidad de Talca (Chile) das nationale Jungingenieurprogramm.  Bis 2016 verantwortete sie dort als Leiterin des Sprachenzentrums die Entwicklung eines Sprachenkonzepts im Kontext der universitären Internationalisierung.

Präsentation