6. Cottbuser Workshop - KUNST UND ARCHITEKTUR DER DDR – Medien der Subversion

Subversion kann vieles sein. In der politisch-institutionellen Sphäre meint sie umstürzlerische Aktivitäten, in künstlerischer Hinsicht zielt sie darauf, geltende ästhetische Normen und Hegemonien in Frage zu stellen oder zu verweigern.

Da das System der DDR das Leben seiner Bürger*innen umfassend reglementierte und folglich politisierte, ist eine Abgrenzung beider Bereiche hier kaum möglich. Denn auch den Künsten wurde eine legitimierende und staatstragende Funktion zugewiesen. Daher konnten bereits Kunstwerke, die diese Funktion nicht deutlich genug erfüllten und damit den Staat vermeintlich schwächten, ex negativo als subversiv betrachtet werden. Künstler*innen, die den gewünschten Formenkanon oder die geforderten Themen nicht bedienten, wurden verunglimpft, Ausstellungen mit unliebsamer Kunst geschlossen, Werke verschwanden. Besonders in den 1970er und 1980er Jahren bildeten sich gegenkulturelle Netzwerke heraus, die in ihren künstlerischen Strategien bewusst die Subversion suchten. Auf diesen Netzwerken und ihren Akteur*innen liegt der Fokus der bereits umfassenden Forschungen zum nonkonformen Kunstschaffen in der DDR.

Die drei Vorträge von Susanne Altmann, Marie Egger und Ulrike Gerhardt präsentieren aktuelle Forschungsarbeiten und gewinnen diesem Feld neue Gegenstände, Zugänge und Bezugsrahmen hinzu. Sie widmen sich Fragen von Repräsentation, Selbstbestimmung und politisch-gesellschaftlicher Teilhabe und veranschaulichen die mediale Vielfalt und Intermedialität subversiver künstlerischer Praktiken.

Für die Teilnahme am Workshop laden wir Sie herzlich nach Cottbus ein! Zusätzlich besteht die Möglichkeit, sich online per Webex einzuwählen. Hierfür rufen Sie folgenden Zugangslink auf: https://b-tu.webex.com/meet/6.CottbuserWorkshop

Falls Sie vor Ort teilnehmen möchten, bitten wir um eine kurze formlose Anmeldung an sophie.thorak(at)b-tu.de bis zum 4. März 2024.


PROGRAMM

7. März 2024
14.30 – 18 Uhr
IKMZ – BTU Cottbus-Senftenberg, Platz der Deutschen Einheit 2, 03044 Cottbus, 7. OG, Foyer
Online via Webex

14.30 Uhr
Prof. Dr. Sylvia Claus, BTU Cottbus-Senftenberg
Begrüßung

14.45 Uhr
Sophie Thorak, M.A., BTU Cottbus-Senftenberg
Einführung

15.00 Uhr
Susanne Altmann, Dresden
Chytilová, Muratowa und Fräulein Schmetterling. Die subversive Ikonografie des sozialistischen Bauens
Moderation: Prof. Dr. Sylvia Claus

Pause

16.10 Uhr
Marie Egger, M.A., M.A., Universität Potsdam
Spurlos verschwunden? Die letzte Mail Art-Aktion aus der DDR von Ruth Wolf-Rehfeldt (1990)
Moderation: Ulrike Kremeier, Direktorin BLMK Cottbus-Frankfurt (Oder)

17.00 Uhr
Ulrike Gerhardt, M.A., Berlin
Akustische Scherben aus dem Untergrund der DDR: Die Aktivierung der lyrischen »SCHADEN«-Kassette (1986) in Anna Zetts Film »Freiheit III« (2019)
Moderation: Sophie Thorak, M.A.

17.45 Uhr
Abschluss

Bemerkung zum Termin:
Subversion kann vieles sein. In der politisch-institutionellen Sphäre meint sie umstürzlerische Aktivitäten, in künstlerischer Hinsicht zielt sie darauf, geltende ästhetische Normen und Hegemonien in Frage zu stellen oder zu verweigern.

Veranstaltungsort
IKMZ, 7. OG im Foyer

Kontakt

Prof. Dr. phil. Sylvia Claus
Kunstgeschichte
T +49 (0) 355 69-3437
sylvia.claus(at)b-tu.de