Nachrichtenarchiv

„Das Erbe der alten Könige – Ktesiphon und die persischen Quellen islamischer Kunst“

Archäologische Forschung im Museum wird anhand der Architekturtraditionen in sasanidischer und islamischer Zeit am Beispiel Ktesiphons  vermittelt. In den zwei Kurzfilmen „Ktesiphon – Metropole am Tigris“ und „Taq-e Keira – Ideal eines Iwans“ und einer fünf Meter großen, an der Wand angebrachten perspektivischen Illusion eines Ideal-Iwans, der fragmentarisch mit originalen Stuckfriesen gerahmt ist, werden beispielhaft bruchstückhafte Funde, vor allem Stuckdekore, in ihrem architektonischen Kontext dargestellt um dem Betrachter ihre ursprüngliche Funktion und Einbettung zu verdeutlichen und die ursprüngliche räumliche Wirkung erleben zu lassen. Gleichzeitig galt es, anhand weniger architektonischer Beispiele und wechselnder Maßstäbe vom einzelnen Ornament über private Wohnhäuser und – zur Verdeutlichung ihrer Mehrdeutigkeit – wechselnde Dachlandschaften bis hin zur Palastfassade mit dem ikonischen Bogen des Chosrau, das Bild einer spätantiken Metropole zu vermitteln. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Vermittlung und Darstellung von Unschärfe im archäologischen Wissen. Konzipiert wurde die Ausstellung im Rahmen der Forschungsgruppe (C-3) „Fragments, Ruins, and Space: The Perception and Representation of Ancient Spaces in Modern Contexts“ des DFG Excellence Clusters TOPOI. Kooperationspartner waren unter anderen auf Seiten der Staatlichen Museen zu Berlin (SMB) das Museum für Islamische Kunst und das Institut für Museumsforschung sowie das Deutsche Archäologische Institut (DAI) und die HTW Berlin.

Prof. Dominik Lengyel und Catherine Toulouse

Pergamonmuseum

http://www.topoi.org/project/c-3-1/

Tagesspiegel

Digitale Modellierung antiker Bauten

Wie archäologische Hypothesen in Visualisierungen übersetzt werden

Die Rekonstruktion der Vergangenheit, wie sie Altertumswissen­schaftlerinnen und Altertumswissenschaftler versuchen, fand seit jeher einen wirksamen visuellen Ausdruck in Zeichnungen und Modellen. Seit einigen Jahrzehnten spielt die digitale Modellierung eine immer wichtigere Rolle in der Archäologie. Auch in mehreren Topoi­ Forschungsprojekten fließen die Erkenntnisse von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in die Gestaltung digitaler Modelle ein – und umgekehrt können solche Modelle im Kontext interdisziplinärer Altertumsforschung auch neue Fragen anstoßen.

Bericht über die Forschungen des Lehrstuhls in der aktuellen Ausgabe 17/2016
der Hauszeitschrift des Berliner Excellence Clusters TOPOI (von Dagmar Deuring):

Raumwissen

Das urbane Erbe des Islam

Visualisierungen der sasanidischen Residenz entstanden im Rahmen des Exzellenzclusters TOPOI

Der BTU-Lehrstuhl Darstellungslehre von Prof. Dominik Lengyel hat in Zusammenarbeit mit dem Museum für Islamische Kunst im Pergamon Museum Berlin im Rahmen der gemeinsamen Forschung im Exzellenzcluster TOPOI Visualisierungen der sasanidischen Residenz Ktesiphon (6. Jahrhundert nach Christus) im heutigen Irak erstellt. Die 3D-Modelle sind vom 15. Oktober 2014 bis zum 17. Januar 2015 in der Ausstellung "Frühe Hauptstädte Islamischer Kultur. Das künstlerische Erbe des umaiyadischen Damaskus und des abbasidischen Bagdad (660-950)" im Museum for Islamic Civilization Sharjah in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu sehen.

Öffentlicher Gastvortrag des Fachbereichs Kunstwissenschaft in der Vortragsreihe "Sechs Vorträge, vier Fachbereiche“ der HfG Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe

Archäologisches Wissen ist unterschiedlich scharf. Es reicht von Funden bis zu wissenschaftlich begründeten, zum Teil auch widersprüchlichen Hypothesen. Die Methode der Darstellung von Unschärfe verfolgt das Ziel, diese unterschiedlichen Schärfen im Wissen visuell nachvollziehbar zu machen. Die Nähe zur archäologischen Hypothese bedingt, dass anstelle der rekonstruierten Architektur die architektonische Struktur dargestellt wird. Diese entspricht einer architektonischen Entwurfsdarstellung und ist gegenüber realisierter Architektur deutlich abstrakter, wodurch eine eigene Formensprache notwendig ist, die der architektonischen Gestaltung bedarf. Somit stellt eine Visualisierung archäologischer Hypothesen eine architektonische Gestaltungsaufgabe dar.

Ein Bericht aus Lehre, Forschung und Praxis.

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dominik Lengyel

Forschung in der Exzellenzinitiative

Mit einer Laufzeit von zunächst drei Jahren ist die BTU über den Lehrstuhl Darstellungslehre, Prof. Dipl.-Ing. Dominik Lengyel, am Exzellenzcluster 264 "TOPOI 2. The Formation and Transformation of Space and Knowledge in Ancient Civilizations" der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern (DFG) beteiligt. Federführende Institutionen des Clusters sind die Humboldt Universität und die Freie Universität Berlin. Beteiligt sind darüber hinaus die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, das Deutsche Archäologische Institut und weitere. Die erzielten Forschungsergebnisse in der Darstellung archäologischen Wissens sollen in TOPOI 2 anhand der sasanidischen Stadt Ktesiphon unter der Bezeichnung "Ktesiphon. Vermittlung von archäologischer Forschung im Museum" modellhaft das Potential der engen Kooperation zwischen Museum, Restaurierung, Rezeptionsforschung und Darstellung entfalten.

Museen: Forschung, die sich sehen lässt

(Publikation des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, BMBF)
Die große Sonderausstellung im Pergamonmuseum "Pergamon - Panorama der antiken Metropole" von September 2011 bis September 2012, die nach zehn Wochen bereits 250.000 Besucherinnen und Besucher zählte, präsentiert erste Forschungsergebnisse und bildet die Grundlage zur Entwicklung neuer Präsentationskonzepte für künftige Ausstellungen der Berliner Antikensammlung. Die Besucher können viele Objekte aus den Depots des Pergamonmuseums sehen, zudem ermöglichen eine digitale 3D-Visualisierung der Stadt Pergamon und ihres Umlandes sowie die interaktive iPad-Applikation "iCon.text" ein Eintauchen in den Erkenntnisprozess der archäologischen Rekonstruktion.

BMBF-Broschüre "Forschungsmuseen" von 2012

Die Antikensammlung

Berlin besitzt eine der wichtigsten Antikensammlungen und das weltweit bedeutendste Museum antiker Architektur. Fast zwei Millionen Besucher lassen sich jährlich vom Pergamonaltar faszinieren oder vom "Betenden Knaben" durch die Rotunde in das Alte Museum am Lustgarten locken. Dieses Buch dient als Leitfaden durch die Sammlung zur griechischen, zyprischen, etruskischen und römischen Archäologie, deren Präsentation im Alten Museum, im Neuen Museum sowie im Pergamonmuseum von 2009 bis 2011 völlig neu gestaltet wurde. Zahlreiche Kunstwerke, die teilweise jahrzehntelang nicht zu sehen waren, konnten restauriert und in neue inhaltliche Zusammenhänge gestellt werden.

Für diese 4. Auflage des Kataloghandbuches der Berliner Antikensammlung wurde die Objektauswahl der Neuaufstellung angepasst und ein Großteil der Objekte neu fotografiert. Das Vorwort von Andreas Scholl beleuchtet Gegenwart und nahe Zukunft der Antikensammlung vor dem Hintergrund ihrer 350-jährigen Geschichte. Zahlreiche neue Texte rücken auch weniger bekannte Meisterwerke in den Fokus.

4. vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage 2012, 380 Seiten mit 267 Farb- und 14 Schwarzweißabbildungen
Hrsg: Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin
ISBN: 978-3805345767

Entwicklung neuer Präsentationsformen

3D-Visualisierung des antiken Pergamon

Im Rahmen des Berliner Skulpturennetzwerks wird am Lehrstuhl Darstellungslehre der BTU Cottbus unter der Leitung von Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dominik Lengyel und Dipl.-Ing. Catherine Toulouse seit 2007 an der Entwicklung von Prinzipien zur Darstellung von Unschärfe in der archäologischen Rekonstruktion gearbeitet. Ergebnisse der ersten exemplarischen Anwendung an der antiken Stadt Pergamon, die in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl Baugeschichte unter Univ.-Prof. Dr.-Ing. Klaus Rheidt entstanden sind, wurden 2009 mit dem Bestandsmodell des Deutschen Archäologischen Instituts zusammengeführt. Seitdem erfolgt die weitere Entwicklung des Modells in enger Zusammenarbeit, wobei der Schwerpunkt an der BTU neben Modellierung und Integration der Gebäudekomplexe mit Wohnstadt und Gelände vor allem in der Darstellung des Burgbergs unter Berücksichtigung der Unschärfe der archäologischen Grundlagen liegt.

BTU Cottbus, Lehrstuhl für Darstellungslehre, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dominik Lengyel, Catherine Toulouse

Pergamon - Panorama der antiken Metropole

Begleitbuch zur Ausstellung

Die deutschen Ausgrabungen in Pergamon zählen zu den erfolgreichsten Unternehmungen der deutschen klassischen Altertumswissenschaft. Von den Königlichen Museen zu Berlin in den Jahren 1878 bis 1886 begonnen, werden die Grabungen vor Ort bis heute fortgeführt, und dies mit spektakulären Ergebnissen! Pergamon war im 3. und 2. Jahrhundert vor Christus Hauptstadt eines mächtigen Reiches, das große Teile der heutigen Türkei beherrschte. Erstmals präsentiert die Berliner Antikensammlung nun eine umfassende Gesamtschau zur Kunst und Geschichte dieser hellenistischen Königsresidenz. Der opulente Begleitband beschäftigt sich in zahlreichen Aufsätzen auf dem aktuellen Forschungsstand umfassend mit der Geschichte und Kultur des antiken Pergamon, behandelt dabei Themen wie Topographie und Architektur, Herrscher und Hof, Kulte und Heiligtümer, Skulptur und Handwerk und vieles mehr. Der anschließende Katalog besticht durch seine zahlreichen Farbabbildungen und stellt die einzelnen Objekte detailliert in Wort und Bild vor.

Im Katalog sind zahlreiche Abbildungen des Lehrstuhls Darstellungslehre publiziert.

Hrsg: Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin
ISBN: 978-3865686930

Die Bauphasen des Kölner Domes und seiner Vorgängerbauten

Cologne Cathedral and preceding buildings

So wie sich die Geschichte Kölns bis in die Römerzeit zurückverfolgen lässt, so könnte auch der früheste Vorläufer des Dombaues bis in diese Zeit zurückgehen. Waren die frühen Bischofskirchen des 5. und 6. Jahrhunderts nur etwa 50 m lang, so entstanden an ihrer Stelle über viele Entwicklungsstufen immer größere Architekturen bis hin zum 144 m langen gotischen Dom.
Da große Teile der Grundmauern der verschiedenen Kirchenbauten ausgegraben werden konnten, sind deren Grundrisse weitgehend gesichert. Allerdings gilt das nicht für die Höhe der jeweiligen Bauten. Hier war man bei der Rekonstruktion auf noch existierende Vergleichsbauten aus der jeweiligen Zeit und Proportionsstudien angewiesen.
Mit architektonisch geschulten Augen wurden auch die dokumentierten Mauern betrachtet. Kleine Abweichungen und Ungenauigkeiten ausgleichend, kamen die zeichnenden Architekten gewissermaßen zu Idealbildern der jeweils verwirklichten Architektur.
Die Entwicklung des Dombaues von der Römer- bis in die heutige Zeit wird in Bild und Wort dargestellt.

The history of Cologne can be traced back to the Roman era, and it is possible that the earliest building to stand on this site dates from this period. While the early fifth- and sixth-century cathedrals measured no more than 50 m in length, they were successively replaced over the course of a number of development phases by ever larger structures. This development reached its peak with the construction of the 144 m long Gothic cathedral. Because extensive sections of the foundation walls of the various church buildings have been excavated, it is now possible to say with a high degree of accuracy what their ground plans looked like. The same cannot, however, be said for the height of the respective buildings. In this regard, reconstructions of existing similar buildings dating from the same period and proportional studies were used to draw conclusions. The documented walls were also examined by trained architects. By evening out minor deviations and inaccuracies, the architects who made the drawings produced what are effectively idealised architectural images of each of the buildings.
The purpose of this book is to focus on the various construction phases that ended with the completion of the Gothic cathedral.

Hrsg: Barbara Schock-Werner, Dominik Lengyel, Catherine Toulouse
ISBN: 978-3-922442-68-4

Projecting Spaces

Conference on architectural visualisation, 9th international eaea conference
Architectural visualisation explores and reflects on the visualisation of space expressed through internal, external architectures and built environments but emphasizes the invisible phenomena and qualities implied by its creation. The 2009 conference on Architectural Visualization, hosted by the Chair for Visualisation, Prof. Dominik Lengyel, at the Architecture faculty of the Brandenburg University of Technology at Cottbus, Germany, was the ninth edition in a series of biannual EAEA meetings that started in 1993. It focused on the perception and judgement of representation of the built and virtual worlds. It explored the techniques, geometries, intentions and reflections of representation in the physical and virtual worlds, exploring new verbal and visual definitions.

Hrsg: Dominik Lengyel und Catherine Toulouse
Hardcover, 24 x 17 cm, 176 S., zahlr., farb. Abb.
Thelem 2011, ISBN: 978-3-942411-31-8

Skulpturen in Pergamon

Der vorliegende Katalog erscheint anlässlich der Wiedereröffnung der Archäologischen Sammlung der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg.
Die Publikation präsentiert ausgiebig Ergebnisse aktueller archäologischer Forschung in Pergamon, vor allem diejenigen zum Gymnasion von Pergamon. Zahlreiche Originalskulpturen und -fragmente aus der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin wurden für diesen Zweck erstmalig restauriert und archäologisch neu bewertet. Einige der im Katalog abgebildeten Stücke wurden noch nie zuvor der Öffentlichkeit präsentiert, darunter auch Fragmente des berühmten Pergamonaltars.
Neben aktuellen Aufnahmen der untersuchten Originalstücke enthält der Katalog auch Ansichten eines digitalen 3D-Modells von Pergamon, das auf Grundlage der neuen Forschungsergebnisse eigens für diese Publikation angefertigt wurde.

Hrsg: Lars Petersen und Ralf von den Hoff / 2011
ISBN: 978-3-86206-088-7

Königsstadt Naga, Grabungen in der Wüste des Sudan

Naga Royal City, Excavations in the desert of the Sudan

Zweisprachige Begleitpublikation zur gleichnamigen Ausstellung, stellt die Ergebnisse der 15-jährigen Arbeit in Naga, seine Architektur und die bislang unpublizierten Funde vor. Mit Beiträgen u.a. von K. Kröper, J. Kuckertz, T. Bauer, J. Hamann, D. Lengyel, C. Toulouse, C. Rilly, D. Wildung und David Chipperfield Architects (zum geplanten Naga Museum).

Hrsg: Karla Kröper, Sylvia Schoske, Dietrich Wildung
ISBN: 978-3-9814386-0-4

IF Award für Corporate Design der BTU Cottbus

Die BTU Cottbus hat sich in den letzten drei Jahren ein neues zeitgemäßes Corporate Design erarbeitet, das in kurzer Zeit schon durch nationale und internationale Preise wie den iF communication design award 2010 und den reddot design award ausgezeichnet wurde. Der iF award ist seit seiner Einführung im Jahr 1953 ein namhaftes Markenzeichen, wenn es um ausgezeichnete Gestaltung geht. Das von internationalen Experten verliehene iF Label steht für Seriosität und geprüfte Designqualität. Auch die vom Design Zentrum Nordrhein-Westfalen verliehene Auszeichnung als reddot award steht für ein international anerkanntes erstklassiges Design. Der red dot award wird von einer Jury aus Fachkundigen an die Arbeiten verliehen, die eine herausragende Designqualität haben. Arbeiten, die für gut befunden werden, bekommen den red dot verliehen.

Weiterführende Informationen:

International Forum Design GmbH

140.000 € Investition für Computerpool in der Architektur

Der Computerpool der Fakultät 2 dient den Studierenden aller Studiengänge der Fakultät zum Lernen, Arbeiten und Forschen. Auf insgesamt über sechzig Arbeitsplätzen stehen über dreißig Anwendungsprogramme bereit. Der Pool ist räumlich in drei Bereiche gegliedert, die den drei Hauptstudiengängen der Fakultät 2 zugeordnet sind: Architektur, Stadt- und Regionalplanung und Bauingenieurwesen. Neu eingerichtet wurde zuletzt vor weniger als drei Jahren der Bereich Architektur mit über zwanzig Arbeitsplätzen. Die Bereiche Architektur und Stadt- und Regionalplanung sind sich durch eine enge Lehrverflechtung vor allem im Bachelorbereich auch inhaltlich näher als der Bereich Bauingenieurwesen, dem seitens der Softwareausstattung in diesem Sinne eine Sonderrolle zukommt. Dennoch war der Bereich Stadt- und Regionalplanung viele Jahre bestimmt durch wenige und unterschiedlich ausgestattete Einzelplätze.

Projecting Spaces

Vom 24. bis 26. September 2009 fand die vom Lehrstuhl Darstellungslehre, Prof. Dominik Lengyel, organisierte internationale Konferenz zum Thema "Projecting Spaces" an der BTU statt. Aus zehn Ländern gaben zweiundzwanzig Vorträge einen Überblick zum aktuellen Stand der Darstellung in der Architektur.
Die Beiträge umfassten zwar auch traditionelle Endoskopiemethoden am Polytecnico di Milano und wurden eingeleitet durch historische Übersichten über die Bedeutung der Darstellung durch die Bauhaus Universität Weimar, beschrieben aber auch die aktuellen und unterschiedlichen Szenarien in der Lehre an den Universitäten Dresden und Delft. Aus Delft und Weimar stammten auch zwei technisch orientierte Beiträge über Augmented Reality bzw. eine integrierte Entwurfsumgebung für Handzeichnung und computergestütztes Konstruieren (CAD). Das Tokyo Institute of Technology berichtete über ein Forschungsprojekt zur Wahrnehmung von Orientierungssystemen an stark frequentierten Fußgängerpassagen in Flughäfen, ...

Buchgestaltung

Mythos Bauhaus
Zwischen Selbsterfindung und Historisierung

In Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl Kunstgeschichte von Frau Prof. Magdalena Droste hat der Lehrstuhl Darstellungslehre im Rahmen eines Master-Seminars das eben im Reimer Verlag erschienene Buch "Mythos Bauhaus" gestaltet.
Mythos Bauhaus setzt sich kritisch mit dem Bauhaus als Ikone der Moderne auseinander und stellt das Bild in Frage, das wir vom Bauhaus haben. Dabei wird die Vielfalt und Widersprüchlichkeit der Schule offenbar, die in vielen Aspekten die Geschichte der Weimarer Republik spiegelt. Die Autoren behandeln die Architekten und die Architektur ebenso wie die Maler und die Rezeption der Bauhaus-Moderne in der Nachkriegszeit.

Hrsg: Anja Baumhohe und Magdalena Droste
ISBN: 9-783496-013990

Forschung in der Darstellung

Das DFG-Exzellenzcluster TOPOI hat den Lehrstuhl Darstellungslehre beauftragt, Methoden zur Darstellung archäologischer Unschärfe zu entwickeln und anhand des Burgbergs von Pergamon exemplarisch umzusetzen.

Ziel dieser Forschungsarbeit ist es, ein virtuelles räumliches Computermodell zu entwickeln, das den archäologischen Bestand, gesicherte Erkenntnisse und Forschungshypothesen mit unterschiedlichem Wahrscheinlichkeitsgrad gleichermaßen wiedergeben kann.

Dies bedeutet, dass bei der virtuellen Rekonstruktion räumlicher Zusammenhänge über einem vorhandenen Bestand nicht nur unterschiedliche Hypothesen ablesbar sein sollen, sondern auch visualisiert wird, in welchem Grad die Hypothese als gesichert gelten kann und auf welchen wissenschaftlichen Grundlagen sie beruht. Hierzu werden Methoden aus der Architekturdarstellung auf die Archäologie übertragen. Die Architekturdarstellung besitzt ein breites Repertoire an Methoden, architektonische Entwürfe in jedem Entwurfsstadium so darzustellen, dass der Grad der Determinierung unmittelbar deutlich wird.

Perspektiven gestalten

Architekturdarstellung ist die visuelle Vermittlung von Architektur. Ihr Ziel ist es, architektonische Inhalte so darzustellen, dass ihr Kern auf visuellem Weg unmittelbar verständlich wird. Die hier vorliegenden Studienarbeiten des ersten Studienjahres setzen dieses Verständnis der Architekturdarstellung in die Gestaltung einer stadträumlichen Perspektive um. Ursache und Wirkung wechseln. Komposition, Ausdruck, unterschiedliche Detaillierungsgrade und die Korrelation zwischen Architektur und Bildaussage werden zu Ausdrucksmitteln architektonischer Kreativität. Die Gestaltung des Raums findet zugleich in der Perspektive und computergestützt im dreidimensionalen Raum statt. Raum und Projektion sind untrennbar miteinander verbunden. Der Raum ist zwar wie in der Architekturdarstellung die Grundlage der Perspektive, umgekehrt ist aber die Perspektive auch Grundlage für die räumliche Gestaltung. 

Perspektiven gestalten sensibilisiert für räumliche Zusammenhänge sowie für die Wirksamkeit des Details unabhängig von der Maßstäblichkeit und legt die Basis für eine Entwurfsmethode, die von der unmittelbaren räumlichen Wahrnehmung von Architektur ausgeht und Architektur dadurch verbindlicher gestaltet und vermittelt.

Das Buch kann über den Lehrstuhl bezogen werden.
ISBN: 978-3000261916