Traditionelle und historische Bauweisen sind in der heutigen Baupraxis nicht mehr präsent, die Materialien und ihr Einsatz weitgehend unbekannt: Historisches technisches Wissen wird allenfalls noch von wenigen Spezialisten beherrscht. Dieses Wissen stellt ein immaterielles kulturelles Erbe dar, das heute nur noch durch seine wissenschaftliche Erforschung der Nachwelt erhalten werden kann. Die Erhaltung historischer Bauten, insbesondere die Konservierung, Restaurierung oder Ertüchtigung ihrer Konstruktion, bedarf einer besonderen wissenschaftlichen und methodischen Grundlage.
Der vom Lehrstuhl Bautechnikgeschichte angebotene Wissenstransfer umfasst Forschung, Beratung und Weiterbildung mit dem Ziel, historische Bauweisen zu verstehen, zu reparieren, und reproduzieren zu können.
Entwurfsprinzipien und Konstruktion historischer Gewölbe
Beispiele für Wissenstransfer von der Grundlagenforschung zur Anwendung in der Praxis der Restaurierung:
Experimentelle Rekonstruktion spätgotischer Zellengewölbe: D. Wendland, DFG-Projekt an der TU Dresden, in Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum Trebsen und mit Unterstützung des Staatsbetriebs Sächsische Schlösser, Burgen und Gärten (2009-2013);
Wissenschaftliche Beratung bei der Rekonstruktion des historischen Gewölbes in der Dresdner Schlosskapelle, insbesondere der Schalenkonstruktion aus Ziegelmauerwerk: D. Wendland (2011-2013);
Bau eines freihändig gemauerten Kreuzgewölbes aus Backstein, Seminar unter Leitung von D. Wendland an der TU Dresden (2003).