Vortrag am 23.01.2018 an der BTU Cottbus-Senftenberg

Meltdown und Spectre, so heißen die Sicherheitslücken, die die IT-Branche zuletzt weltweit in Aufregung versetzen. „Und das nicht ohne Grund“, sagt Prof. Jörg Nolte vom Lehrstuhl Verteilte Systeme/Betriebssysteme. „Meltdown lässt fest in den Computerchips verankerte Schutzmechanismen dahinschmelzen und Spectre verbreitet Schrecken unter Sicherheitsexperten weil ein Grundprinzip aller modernen Mikroprozessoren für bösartige Zwecke missbraucht werden kann.“

Thomas Prescher, einer der Entdecker dieser Sicherheitslücken, ist Absolvent der BTU Cottbus-Senftenberg. In seinem Vortrag erklärt er, wie es überhaupt zu dem aufsehenerregenden Fund kam und was, vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen, anschließend passierte. „Das umfassende Verständnis der Arbeit von Betriebssystemen ist ein Schwerpunkt der Ausbildung an der BTU. Diese Kenntnisse waren ausschlaggebend für die Entdeckung der Sicherheitslücken“, so Jörg Nolte, der die Diplomarbeit von Thomas Prescher betreute.

In dem Vortrag wird auch erklärt, wie Mikroprozessoren ihre enorm hohe Rechenleistung erreichen. Computer arbeiten mathematisch präzise, obwohl sie Programmbefehle nicht immer der Reihenfolge nach ausführen und viele Variablen raten. Zuhörer erfahren, was hinter den neuesten Sicherheitsupdates ihrer Software steckt, und warum sie tatsächlich einen SuperGAU in Form des Austauschs sämtlicher Prozessorchips verhindern. Der Vortrag ist für alle Interessenten offen.

Hintergrund zu den Vortragenden

Thomas Prescher ist Software Architekt und einer der Mitgründer der Cyberus Technology GmbH in Dresden. Nach seinem Abschluss an der Brandenburgischen Technischen Universitaet Cottbus-Senftenberg im Jahr 2013 arbeitete er erst beim Chip Giganten Intel, und anschliessend beim Sicherheitsunternehmen Fireeye. Der Schwerpunkt seiner Arbeit und Forschung liegt dabei auf Betriebssystemen, Virtualisierung und Prozessorarchitektur. 

Werner Haas ist CTO der Cyberus Technology GmbH in Dresden. Nach seinem Studium der Elektrotechnik an der Uni Erlangen-Nürnberg arbeitete er zunächst als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an formalen Methoden zur Spezifikation ereignisgesteuerter Systeme. Danach war er 10 Jahre für die Intel Labs in Braunschweig in der Optical Networking Division, dem Germany Microprocessor Lab und den Intel Labs in Oregon/USA tätig. Hier erhielt  er u.a. ein Patent für das Protection Keys Feature in neueren Intel Prozessoren. Nach einer Zeit als freier Berater und Mitarbeiter bei dem Sicherheitsunternehmen Fireeye gründete er zusammen mit Gleichgesinnten die Firma Cyberus Technology GmbH und ist hier verantwortlich für künftige Entwicklungsvorhaben.