Räumliche und zeitliche Dimension der historischen Köhlerei im Tauerschen Forst (Niederlausitz, Brandenburg). Ein Beitrag zur Kulturlandschaftsentwicklung des Norddeutschen Tieflands

Für den nördlichen Teil des Tauerschen Forstes (Niederlausitz, Brandenburg), eine Teilregion des Norddeutschen Tieflandes, soll exemplarisch das räumliche und zeitliche Ausmaß der ehemaligen Holzkohleherstellung untersucht werden. Archäologische Untersuchungen belegen in Verbindung mit der Auswertung von schattenplastischen Reliefkarten, die auf neu zugänglichen, hochauflösenden Airborne Laserscanning (ALS) Daten basieren, dass im Tagebau Jänschwalde, dem südöstlichen Teil des Tauerschen Forstes, die Köhlerei vom 17. Jahrhundert bis in die Mitte des 19. Jahrhundert eine weitaus größere Bedeutung hatte, als bislang angenommen. Die historische Holzkohleherstellung ist damit ein nicht zu unterschätzender Teil der Niederlausitzer Kulturlandschaftsgeschichte, und die Umweltauswirkungen dieser Holzkohleproduktion ist bisher weitgehend unbekannt. Folgende Ziele stehen im Zentrum des Vorhabens: (1) Entwicklung und Validierung eines semi-automatischen Verfahrens zu Detektierung von Holzkohlemeilerrelikten (HKM); (2) Erfassung von Anzahl und Größe der HKM im Untersuchungsgebiet Tauer; (3) Klassifikation und räumliche Gruppierung (Regionalisierung) der HKM mittels GIS; (4) Datierung der Holzkohleherstellung im Untersuchungsgebiet Tauer; (5) Diskussion der Ergebnisse im Kontext aktueller nationaler und internationaler Forschungsergebnisse z.B. aus dem Serrahn (Müritz Nationalpark), den Niederlanden, Norwegen, Forest of Dean und Rockingham Forest (England).

Zeitraum01/2015 - 6/2017
FörderungDFG-Sachbeihilfe
LeitungDr. A. Raab, Prof. Dr. Thomas Raab