Erfassung und Bewertung von Landschaftswandel in (prä-)historischen Montangebieten am Beispiel Ostbayerns
Zeitraum | 04/2001 - 07/2005 |
Förderung | u.a. als kooptierter Wissenschaftler im Rahmen des DFG-GRK 462 Paläoökosystemforschung und Geschichte an der Universität Regensburg |
Leitung | Prof. Dr. Jörg Völkel |
Doktoranden |
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Zusammenfassung
Neben den in Zentraleuropa vor 7500 Jahren einsetzenden sozioökonomischen Umbrüchen der Neolithisierung ist das später folgende Auftreten der Metallverarbeitung die entscheidendste Kulturveränderung der Frühgeschichte. Nicht zuletzt sind Metalle (Kupfer, Eisen) oder Legierungen (Bronze) namengebend für die postneolithischen Kulturen bis zur Römischen Kaiserzeit. Grundlage aller metallführenden, bis hin zu den modernen Kulturen, war bzw. ist ein Montanwesen, welches die Prospektion, Abbau, Aufbereitung, Verarbeitung und Handel erzhaltiger Rohstoffe gewährleistet. Infolge der Persistenz montanwirtschaftlich geprägter Kulturen über die Jahrtausende muss das Montanwesen nach Rodung und Ackerbau als wesentlicher landschaftsverändernder Faktor des Jungholozäns betrachtet werden. Das Forschungsprojekt charakterisiert und bewertet nachhaltige Auswirkungen ehemaligen Bergbaus auf die Landschaft an Fallbeispielen aus Ostbayern. Interdisziplinäre Methoden und Techniken werden angewendet, um den bergbaubedingten oder -induzierten Landschaftswandel zu erfassen. Zentraler Bestandteil der Studie ist die gelände- und laboranalytische Kennzeichnung des Reliefs, des Bodens und der Sedimente in ausgewählten Untersuchungsgebieten, die in unterschiedlichen (prä-)historischen Kulturepochen intensiv montanwirtschaftlich genutzt wurden. Ziel ist es, anthropogene und geogene Umweltveränderungen zu differenzieren und soweit möglich zeitlich einzuordnen. Von besonderer Bedeutung ist die Frage, ob und in welchem Ausmaß anthropogene Veränderungen bis heute von landschaftsökologischer Bedeutung sind.