ein kleines Stück Unsichtbarkeit 09.10. – 21.11.2021

Etwas liegt in der Luft und hält die Menschen sprichwörtlich in Atem.
Mit bloßem Auge nicht zu sehen, greift es in Verhalten und unsere
Gewohnheiten ein, beginnt den Alltag neu zu regulieren. Viren sind
zurzeit wohl das bekannteste Beispiel für die plötzliche Präsenz und
den Einfluss von etwas Unsichtbarem in unserem Alltag. In der
bildenden Kunst hingegen war und ist die Auseinandersetzung mit den
Dimensionen unsichtbarer Phänomene von je her kreativer Motor und
stetiger Begleiter. Der Begriff des 'Unsichtbaren' umschreibt dabei
all jenes, was zwar vorhanden ist, sich jedoch unserer Wahrnehmung
entzieht. Dinge, die nicht mit bloßem Auge gesehen werden können;
Prozesse, die auf Grund ihrer langen Dauer im Verborgenen bleiben;
Zustände, die übersehen, negiert oder verdrängt werden.

Die vier KünstlerInnen Wenfeng Liao, Regina Weiss, Bignia Wehrli und
Benno Hinkes beleuchten in ihren Arbeiten, wie alltägliche Erfahrungen
mit unsichtbaren Phänomenen verknüpft sein können. Im Zusammenspiel
ihrer Arbeiten verdichten, verbildlichen und verräumlichen sich die
Spuren des Unsichtbaren zu einer Art 'Landkarte des Alltäglichen',
deren Gegenstand nicht das Bekannte, sondern dessen weiße Flecken sind.