Das Seminar Produzieren & Zerstören beschäftigt sich praktisch und inhaltlich mit aktuellen und historischen Formen des Produzierens, der Herstellung von Objekten sowie ihrem destruktiven Anteil.
In der Gestaltung können Vorgehensweisen, bspw. des Verbiegens, des Über- und Umformens, eigene Gestaltungsideen und Erfindungen hervorbringen. Skulpturales Arbeiten (Abschlagen von Stein- oder Gipsteilen), Zerknittern, Behämmern, Zerschneiden sind gestalterische Methoden, die sowohl konstruktiv als auch destruktiv wirken können. Nichtsdestotrotz gilt bei künstlerischen Prozessen immer, dass man sich von lieb gewonnen Ideen und Zuständen dann verabschieden muss, wenn man Zufälliges oder Unbeabsichtigtes mit einkalkuliert.

Der Maler Braque äußerte einmal sinngemäß, dass die Arbeit erst fertig sei, wenn die ursprüngliche Absicht aus dem Bild entfernt wurde. Andererseits sind im industriellen Produktionsprozess Formen der Zerstörung immer schon einberechnet. Nicht erst seit es einfacher gewordern ist, Dinge zu produzieren als sie zu verkaufen, sind Formen der geplanten Obsoleszenz, der Vernichtung von Überproduktion und die Verschrottung von Konsumgütern nach Gebrauch, systemimmanente Prozesse der Produktion.