Dr. Cindy Dagott, LL.M.

Thema der Dissertation:
Die freiwillige Selbstverpflichtungserklärung als Präventionsinstrument gegen sexualisierte Gewalt in pädagogischen Kontexten: Eine empirische Untersuchung mittels des Expert*innen-Interviews

Kurzbeschreibung der Dissertation:
Mein Untersuchungsgegenstand ist die freiwillige Selbstverpflichtung von Organisationen sowie Fachkräften und Mitarbeitenden in der pädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Kontext der Entwicklung von Schutzkonzepten. Zurückzuführen ist die Verwendung entsprechender Selbstverpflichtungen (auch Verhaltenskodizes, Ehrenkodizes, Teamverträge etc.) auf die Bemühungen des/der UBSKM in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler*innen und Expert*innen des Runden Tisches „Sexueller Kindesmissbrauch (…)“. In der Praxis unterzeichnen Organisationen Vereinbarungen mit dem/der UBSKM und erklären ihre Absicht, Kinder und Jugendliche in ihren pädagogischen Einrichtungen vor sexualisierter Gewalt zu schützen (institutionelle Selbstverpflichtung). Fachkräfte und andere Mitarbeitende wiederum verpflichten sich in den Selbstverpflichtungen – manchmal mit oder ohne Unterschrift, manchmal mit oder ohne Fortbildung, manchmal auch nur durch Entgegennahme eines Arbeitspapieres oder durch einen Zusatz im Arbeitsvertrag – dazu, Kinder und Jugendliche während ihres pädagogischen und/oder beruflichen Handelns vor sexualisierter Gewalt, auch ausgeübt durch Kolleg*innen, zu schützen und einer Haltung gegen sexualisierte Gewalt zu folgen (individuelle Selbstverpflichtung). In meiner Dissertation gehe ich der Frage nach, wie diese Selbstverpflichtungen wirken können und wirksam werden. Hierzu möchte ich Expert*innen-Interviews führen.

Zur Person:
Ich bin Dipl.-Sozialarbeiterin/-pädagogin (FH) mit einem rechtswissenschaftlichen Master (LL.M.) im Wirtschaftsrecht. In den Jahren 2017 bis 2020 war ich beruflich im Kinderschutz, hier insbesondere im Handlungsfeld der Prävention von sexualisierter Gewalt in der pädagogischen und sozialen Arbeit beschäftigt. In dieser Zeit setzte ich mich intensiv theoriegeleitet mit den aktuellen Erkenntnissen zur Prävention von sexualisierter Gewalt in pädagogischen Kontexten auseinander, die letztlich gepaart mit meinen Beobachtungen in und Erfahrungen aus der Praxis mein Interesse für das Thema meiner Dissertation weckten. Meine Promotion absolvierte ich berufsbegleitend und der Forschungsprozess war durch die Corona-Pandemie sowie auch persönliche Ereignisse besonders herausfordernd.

Danksagung:
Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bei Professorin Dr. Alexandra Retkowski für die sehr gute Betreuung während meiner Promotion sowie auch bei meinen Interview-Partner*innen bedanken.

Publikationen:

Dagott, Cindy (2023): Freiwillige Selbstverpflichtungen im Kinderschutz – Das System partizipativer Kontrolle. Dialog Erziehungshilfe. Dialog Erziehungshilfe 2023-2 / AFET (afet-ev.de) I 2-2023, S. 11-15.

Dagott, Cindy (2023): Aus der Praxis einer Selbstvertretung – Der Kinder- und Jugendhilfe Landesrat Brandenburg aktiv im Kinderschutz. Interview mit Dr. Cindy Dagott. Dialog Erziehungshilfe. Dialog Erziehungshilfe 2023-2 / AFET (afet-ev.de) 2-2023, S. 25-30.

Dagott, Cindy (2022): Die Arbeit der Ständigen Konferenz der Schiedsstellen gem. § 78g SGB VIII in Deutschland – Reform des Finanzierungs- und Leistungsrechts im SGB VIII. Dialog Erziehungshilfe 2022-4 / AFET (afet-ev.de), S. 10-11.

Dagott, Cindy (2022): Die freiwillige Selbstverpflichtungserklärung als Präventionsinstrument gegen sexualisierte Gewalt in pädagogischen Kontexten. Dissertation veröffentlicht am 2. Januar 2023, DOI: https://doi.org/10.26127/BTUOpen-6168.

Dagott, Cindy (2022): Der Fachausschuss Jugendhilferecht und Jugendhilfepolitik im Jahr 2022 – Gemeinsam für eine inklusive Kinder- und Jugendhilfe. Dialog Erziehungshilfe 2022-4 / AFET (afet-ev.de) | 4-2022, S. 9.

Dagott, Cindy (2022): Effektiver Kinderschutz oder interdisziplinäre Zusammenarbeit zur Sicherung eines wirksamen Kinderschutzes. Dialog Erziehungshilfe| 1-2022, S. 6-8.