Marc Schreiber

Thema der Dissertation: Soziale Interaktionen und deren Qualität als stabilisierende Aspekte in erweiterten kommunalen Ernährungssystemen in Kleinstädten im peripheren ländlichen Raum Brandenburgs, analysiert anhand einer Kommune in Südbrandenburg

Kurzbeschreibung der Dissertation:

Im Rahmen der Arbeit wird, ausgehend von mehreren Forschungslücken in Bezug auf kommunale Ernährungssysteme, beispielhaft anhand einer Kommune analysiert werden, wie kommunale Ernährungssysteme in Kleinstädten Brandenburgs gestaltet sind, wie das System erweitert werden kann um Akteur*innen aus dem soziokulturellen und dem pädagogischen Bereich und in welchem Ausmaß sowie in welcher Qualität soziale Interaktionen erfolgen und erfolgen müßten, um das kommunale Ernährungssystem zu stabilisieren, auszubauen und um Synergieeffekte erzeugen zu können.

Orientierung gibt die Ausgangshypothese, dass soziale Interaktionen einer bestimmten Qualität ein erweitertes kommunales Ernährungssystem begünstigen und darüber hinaus nicht nur auf die soziale Kohäsion und Vergemeinschaftungsprozesse innerhalb der Kommune ausstrahlen, sondern diese generell – neben Governanceansätzen und infrastrukturell-finanziellen Ressourcen – einen dritten Pfeiler für die Initiierung von Entwicklungsprozessen im Ernährungssystem darstellen.

Die Arbeit wird somit begleitet von drei wesentlichen Fragen:

1.Welche sozialen Interaktionen existieren in einem um  Bildungs-, Kultur- und Sozialakteur*innen erweiterten kommunalen Ernährungssystem?

2.Auf welche Art und Weise können soziokulturelle und pädagogische Prozesse direkten und indirekten Einfluß auf kommunale Ernährungssysteme im peripheren ländlichen Raum Brandenburgs nehmen?

3.Welcher Art müssen soziale Interaktionen in diesem Kontext sein, um Einfluss nehmen zu können?

Die Ergebnisse werden Rückschlüsse zulassen, ob und inwiefern im ländlich geprägten Raum Brandenburgs kommunale Ernährungssysteme durch soziokulturelle und pädagogische Praktiken optimiert werden können, um Ernährungssysteme als Motoren ökonomischer und genereller kommunaler Entwicklung ausbauen und gezielter einsetzen zu können.

Zur Person:

Studium der Neueren deutschen Literatur, der Politikwissenschaft und der Europäischen Ethnologie an der Humboldt-Universität zu Berlin und Abschluss als Magister Artium im Jahre 2006

 

Nach einer längeren Phase der Tätigkeit als Autor, Coach und Bildungsreferent Betreuung von verschiedene Projekten für zivilgesellschaftliche Institutionen in Brandenburg:

  • „UmWelt zu gestalten! Ein Praxisleitfaden für Praktiker*innen im Lernumfeld der Bildung für nachhaltige Entwicklung in Brandenburg“ (2016/17)
  • „BieNE 3 und 4“ („Bildung engagiert für nachhaltige Entwicklung“) (2017/18), in diesem Zusammenhang Gründung und Etablierung des ersten regionalen Ernährungsrates in Brandenburg und bis heute Engagement in dessen Sprecher*innenkreis
  • „Regionale Tafelrunden“ (im Rahmen der Brandenburger „Qualitätsoffensive Schulverpflegung“ des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV)) (2019)
  • „Bildner*innen der Zukunft – Beziehungsarbeit als alltägliche Bildungsaufgabe“ (Strategische Partnerschaft im Rahmen von Erasmus Plus, 2019-22)
  • „Förderung von Initiativen zur Gründung von weiteren Ernährungsräten“ (2019/20), in diesem Zusammenhang Gründung und Etablierung des Brandenburger Ernährungsrates und seitdem fester Mitarbeiter in dessen Koordinierungsstelle
  • „Erste Schritte auf dem Weg zu einer Brandenburger Ernährungsstrategie“ (2020), in dessen Rahmen Erstellung von Empfehlungen an die Landesregierung für die Erarbeitung der Ernährungsstrategie
  • „Stärkung und Weiterentwicklung des Ernährungsrates Brandenburg und der regionalen Räte“ (2021)
  • Durchführung der Regio-Workshops im Rahmen der „Erarbeitung der Brandenburger Ernährungsstrategie“ (2022)

Forschungsschwerpunkte:
Ernährungssystem, Prozesse der Gemeinschaftsbildung, Beziehungsgestaltung in diversen Kontexten und auf verschiedenen Eben