Dipl.-Ing. Leonie Plänkers „Learning from new old towns - Städtebauliche Rekonstruktionen und ihre Wirkungen auf Stadt und Gesellschaft“

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Dipl.-Ing. Leonie Plänkers

Doktorandin
LOEWE-Schwerpunkt „Architekturen des Ordnens“ 
Bockenheimer Landstraße 133, 60325 Frankfurt am Main

Deutsch

Laufendes Promotionsprojekt im Teilprojekt C2 des LOEWE-Schwerpunkts "Architekturen des Ordnens" unter Leitung von Prof. Dr. Nina Gribat, BTU Cottbus

Learning from new old towns –
Städtebauliche Rekonstruktionen und ihre Wirkungen

Die Arbeit diskutiert Rekonstruktionen im städtebaulichen Maßstab, die der sogenannten „postmodernen Rekonstruktionswelle” (BMVBS 2010) zugeordnet werden können, welche seit den 1980er Jahren in Deutschland beobachtet wird. Das Promotionsvorhaben möchte darin empirisch untersuchen, welche der im Voraus erwarteten Wirkungen dieser Rekonstruktionen sich heute bestätigen lassen. Projekte wie die Potsdamer Mitte, der Dresdner Neumarkt und die Frankfurter Neue Altstadt betreffen die Gestaltung, Nutzung und Prägung der zentralsten Lagen der Stadt. Dementsprechend werden sie lebhaft diskutiert: Fachleute und Laien gleichermaßen bringen ihre Erwartungen an die Projekte zum Ausdruck, die von der Hoffnung auf einen gestärkten sozialen Zusammenhalt durch eine ‚geheilte’ urbane Identität über touristische Effekte bis zu einer befürchteten Verdrängung der deutschen Geschichte und Kriegsschuld reichen. Gleichzeitig stehen in der Debatte ästhetische Präferenzen und die Deutungshoheit um das ‚richtige’ Stadtbild im Fokus. So fragt das Dissertationsprojekt in einem zweiten Schritt danach, welche neuen städtischen Alltagspraktiken, Ordnungen und Narrative die Rekonstruktionsprojekte hervorbringen und wie sie auf Diskurs und Praxis in Architektur und Städtebau zurückwirken. Die Arbeit möchte damit nicht nur zur Qualifizierung der Debatten um rekonstruktive und historistische Planungen beitragen, sondern ebenso einen methodischen Fortschritt in der städtebaulichen Wirkungsforschung sowie Erkenntnisse über die Wirkungsweisen baulicher Ästhetik im Stadtraum allgemein erzielen.

English

Ongoing dissertation project within the subproject C2 of the LOEWE research cluster "Architectures of Order", supervised by Prof. Dr. Nina Gribat, BTU Cottbus

Learning from new old towns –
Urban scale reconstructions and their impacts

The thesis discusses reconstructions on an urban scale that can be assigned to the so-called "postmodern reconstruction wave" (BMVBS 2010), which has been observed in Germany since the 1980s. In this context, the PhD project aims to empirically investigate which of the anticipated effects of these reconstructions can be confirmed today. Projects such as Potsdam's Mitte, Dresden's Neumarkt and Frankfurt's New Old Town affect the aesthetics, use and character of the city's most central locations. Accordingly, they are subject of lively debate: Experts and laypeople alike express their expectations of the projects, ranging from a hope for strengthened social cohesion through a 'healed' urban identity, to tourist effects, to a feared neglect of German history and war guilt. At the same time, the debate focuses on aesthetic preferences and the interpretive sovereignty of the 'right' cityscape. Thus, additionally to evaluating the intended effects, the dissertation project asks which new urban practices, orders, and narratives the reconstruction projects produce and how they impact discourse and practice in architecture and urban planning. Thus, the thesis not only aims to contribute to the qualification of debates on reconstructive and historicist planning, but also to achieve methodological progress in urban impact analysis as well as insights into the agency of architectural aesthetics in urban space in general.

2023Gründung des DFG-geförderten wissenschaftlichen Netzwerks „WAS – Wirkungsforschung in Architektur und Städtebau: Interdisziplinäre Theorien und Methoden“ (gemeinsam mit Prof. Dr. Nina Gribat und Sina Brückner-Amin) 
seit 01/2020Wissenschaftliche Mitarbeit im LOEWE-Schwerpunkt “Architekturen des Ordnens. Praktiken und Diskurse zwischen Entwerfen und Wissen“. Interdisziplinäres Forschungsprojekt zwischen der Goethe-Universität Frankfurt und der Technischen Universität Darmstadt. Teilprojekt C2.
03/2017-04/2022Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Entwerfen und Städtebau am Fachbereich Architektur der Technischen Universität Darmstadt, Prof. i. V. Verena Schmidt / Andreas Krauth (bis 07/2019 Prof. Dr. Nina Gribat)
 2017-2019büro luchterhandt, Frankfurt am Main. Praktische Tätigkeit.
2016-2017bb22 architekten + stadtplaner, Frankfurt am Main. Praktische Tätigkeit.
2011-2016büro luchterhandt, Hamburg. Praktische Tätigkeit.
2004-2011Architekturstudium an der Technischen Universität Darmstadt und der Università degli Studi di Firenze, Florenz. Städtebauliche Diplomarbeit bei Prof. Markus Gasser.

Urban Identities and Reconstruction. Germany’s Late Second Wave of Post-War Reconstruction and the Case of Frankfurt‘s New Old Town. New Urban Identities Conference, Universität Florenz, 19.-20. Juni 2018

(Re-)Building Urban Identity: Questions for Amatrice. Symposium “Creative Heritage” Leibniz Universität Hannover, 11.-13. Oktober 2017

Simply more beautiful? Aesthetics in urban reconstruction projects. RC 21 Conference „Sensing the City", Panel S33 "Aesthetics: Making Sense of the City", Antwerp/online, 14-16 July 2021

Gribat, N., Plänkers, L. und Brückner-Amin, S. (2023): Wirkungsforschung in Architektur und Städtebau. In: Die Architekt, Heft 3/23 „Auf Evidenz bauen. Forschung in der Architektur“ 

Spaghetti and Community (2018) in: Jörg Schröder/Maurizio Carta/Sarah Hartmann (eds.): Creative Heritage. Jovis, Berlin 2018, p. 78/79.