Hybrid Urbanisms Hybride Formen der Stadtentwicklung in Secondary Cities des globalen Südens anhand ihrer infrastrukturellen delivery configurations

Dieses Forschungsvorhaben untersucht vergleichend das besondere Verhältnis von formellen und informellen Prozessen und Strukturen der Stadtentwicklung von Secondary Cities im globalen Süden. Zentraler Ausgangspunkt dieses Antrags ist das dauerhafte Nebeneinander und Miteinander beider Bestandteile von städtischer Entwicklung in Form von hybriden Urbanismen (hybrid urbanisms). Über die Spezifika der lokalen Stadtentwicklungspraktiken in Secondary Cities im globalen Süden ist bisher relativ wenig bekannt, da bisher vor allem makroökonomische Kennzahlen im Vordergrund standen.

In verschiedenen Nachbarschaften in Sunyani (Ghana) und Arequipa (Peru) werden formelle Planungsansätze und Alltagspraktiken der Bewohner*innen in Bezug auf die Infrastrukturen Wasser und Mobilität analysiert. Die Interdependenzen von Formalität und Informalität in der Stadtentwicklung sollen anhand ihrer fallspezifischen Ausgangsbedingungen (delivery configurations (Olivier de Sardan 2010; Jaglin 2017)) sichtbar gemacht werden. Die Auswirkungen auf städtische Ungleichheit werden untersucht.

Wasser und Mobilität wurden als grundlegende Ressourcen für die Entwicklung von Städten und der Lebensqualität ihrer Bewohner*innen ausgewählt. Die Untersuchung der delivery configurations erlaubt es, mehr oder weniger institutionalisierte Akteure, ihre materiellen wie auch sozialen Ressourcen und die Formen der Zusammenarbeit zu erheben und diese verschiedenen Dimensionen zueinander in Bezug zu setzen. Es wird angestrebt, durch ein multiskalares Forschungsdesign umfassende vergleichbare ethnografische Fallstudien der baulichen Herstellung und der dahinterliegenden sozialen Prozesse aber auch der alltäglichen Nutzung spezifischer Infrastrukturen und ihrer Konditionen zu erstellen. Für die Untersuchung dieser dwelling und building perspective (Ingold 2000) werden unterschiedliche qualitative Methodensets eingesetzt.

Durch den internationalen Vergleich wird ein innovativer Beitrag geleistet, die Theoriebildung zu Secondary Cities im globalen Süden anhand von Analysen kleinräumlicher lokaler Realitäten voranzutreiben.  

Aktuelle Forschungsstände und weiterführende Informationen finden sich auf unsere Website unter: www.hybridurbanisms.org