Dr. Christian Rosen
Akademischer Mitarbeiter
Konrad-Wachsmann-Allee 4
03046 Cottbus
LG 2B, R. 1.16
Tel. +49 355 - 69 2075
Fax. +49 355 - 69 3046
seit 2021 | Projektleiter im DFG-Projekt „Hybrid Urbanisms“ (gemeinsam mit Nina Gribat) an der BTU Cottbus - Senftenberg. |
2022 | Visiting Scholar an der Universidad de San Martín de Porres, Arequipa, Peru. |
2020-2021 | Referent für Forschungsförderung am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ, Leipzig. |
2017-2020 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Darmstadt, Fachbereich Architektur und Institut für Soziologie. |
2017-2019 | Projektleiter im KFW-Projekt „SEGE - Stadtentwicklung ganzheitlich evaluieren“ (gemeinsam mit Nina Gribat) an der TU Darmstadt. |
2019 | Referent in Abordnung in der Loewe Geschäftsstelle des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, Wiesbaden. |
2018 | Visiting Scholar an der Pontificia Universidad Católica del Perú, Lima, Peru. |
2017 | Freiberuflicher Mitarbeiter in der KFW Entwicklungsbank, Frankfurt am Main. |
2012-2017 | Promotion zum Dr. phil. der Soziologie an der Goethe Universität Frankfurt am Main. |
2011-2017 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften. |
2012-2013 | Projektmitarbeiter: „Demokratie, Aktivierung, Nachhaltigkeit“ (Leitung Prof. Dr. Claudia Wiesner), finanziert durch die Caritas Frankfurt am Main. |
2005-2011 | Studium der Soziologie, Sozialpsychologie, Politikwissenschaft und Geographie an der Goethe-Universität Frankfurt Main und Universidad Complutense de Madrid mit dem Abschluss Diplom Soziologe. |
2007-2011 | Interdisziplinäres Studienprogramm „Europäische Stadt- und Regionalentwicklung“, Goethe-Universität Frankfurt am Main |
Hybrid Urbanisms (2021 - 2024)
Vergleichend untersucht wird das besondere Verhältnis von formellen und informellen Prozessen und Strukturen der Stadtentwicklung von Secondary Cities im globalen Süden. Diese wurden bisher häufig als getrennt verlaufende Entwicklungsformen oder Zustände des Übergangs von einer Form in die andere konzipiert. Zentraler Ausgangspunkt ist das dauerhafte Nebeneinander und Miteinander beider Bestandteile von städtischer Entwicklung in Form von hybriden Urbanismen (hybrid urbanisms). Wir untersuchen in je zwei verschiedenen Nachbarschaften in Sunyani (Ghana) und Arequipa (Peru) die formelle Planung und Alltagspraktiken in Bezug auf die Infrastrukturen Wasser und Mobilität, um die Interdependenzen von Formalität und Informalität in der Stadtentwicklung anhand ihrer fallspezifischen Ausgangsbedingungen (delivery configurations) sichtbar zu machen. Dabei wird durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit aus den Planungswissenschaften und der Soziologie ermöglicht, die Verschiedenartigkeit hybrider Arrangements und deren Ausgangsbedingungen multiskalar zu vergleichen. Durch den internationalen Vergleich wird zudem ein wichtiger Beitrag geleistet, die Theoriebildung zu Secondary Cities im globalen Süden voranzutreiben, wobei hierzu kleinräumliche lokale Realitäten in den Vordergrund gestellt werden. Website
Home-Making of Latin American Male Sex Workers in Europe: Practices of security, identity and belonging (2023 -)
Westeuropäische Großstädte wie Frankfurt oder Madrid gelten für viele Menschen in lateinamerikanischen Ländern als Migrationsziel. Mit ihnen wird ein besseres Leben mit höheren Einkommen und besserer Versorgung mit sozialer Infrastruktur wie Bildung und Gesundheit verbunden. Insbesondere auch für homosexuelle Männer gelten sie zudem als Orte größerer individueller Freiheit, vermeintlich droht zudem weniger Diskriminierung aufgrund der eigenen Sexualität. Für einige Männer führt die Migration nach Europa in die Sexarbeit, einen stark stigmatisierten Arbeitsmarkt. Dieses Projekt untersucht die Erwartungen und Erfahrungen mit der Migration nach Europa von lateinamerikanischen männlichen Sexarbeitern im Hinblick auf ihre Konzeption von „zuhause“. Dabei werden die Praktiken untersucht, die ein zuhause in der eigenen Wahrnehmung entstehen lassen, sowie Faktoren, die diesen Prozess beeinflussen oder erschweren: die eigene Migrationserfahrung, Diskriminierung aufgrund der eigenen Sexualität, Ausbeutung und Gewalt in der Sexarbeit sowie eine häufig große internationale Mobilität verbunden mit der Sexarbeit. Während in anderen Arbeiten bereits umfangreich die verschiedenen Formen der Marginalisierung und Ausgrenzung dieser Personengruppe untersucht wurden, stellt dieses Projekt eine andere Frage: Welche Ressourcen und sozialen Praktiken werden genutzt, um in Anbetracht der oft widrigen Bedingungen einen räumlichen Referenzpunkt zu schaffen, einen Ort der für Sicherheit, Zugehörigkeit und die eigene Identität steht. Dazu werden in semi-strukturierten sowie narrativen Interviews Männer in Frankfurt und Madrid befragt. Zusätzlich werden in Lima und Arequipa Männer befragt, die planen nach Europa zu migrieren. Hier sollen insbesondere die individuellen Erwartungen erhoben werden und mit den Erfahrungen der Männer in Europa verglichen werden. Dieses Projekt ist Teil des Netzwerkes “Arrival, Access and Belonging in Past and Future Cities”, gefördert von der British Academy.
SEGE - Stadtentwicklung ganzheitlich evaluieren (2017 - 2019)
Das von der KFW Entwicklungsbank geförderte Forschungsprojekt untersucht anhand von sieben Fallstädten in Äthiopien, Costa Rica, Ghana, Indonesien und Peru die besonderen Entwicklungsdynamiken in Secondary Cities, den Städten zweiter Ordnung. Ein besonderer Fokus wird dabei auf Prozesse von Dezentralisierung gelegt. Das Projekt gewinnt dabei seine Erkenntnisse aus Interviews mit zentralen Akteuren aus der Stadtgesellschaft: Planer*inner, Politiker*innen, zivilgesellschafltiche Akteure und Vertreter*innen der lokalen Wirtschaft. Es zeigt, wie groß die Herausforderungen für Stadtentwicklung in Secondary Cities sind, insbesondere durch die zunehmende Menge an Aufgaben, die von zentralstaatlicher Ebene an die Städte delegiert werden. Teile der Erkenntnisse aus dem Projekt sind in den 15. Evaluierungsbericht der KFW Entwicklungsbank eingeflossen.
Die politische Stadt - Berlin, Madrid und das politische Feld (2012-2017)
In dem Dissertationsprojekt werden die Raumproduktionsprozesse politischer Akteure in Berlin und Madrid untersucht. Aufbauend auf der Theorie Pierre Bourdieus zu politischen Feldern werden Beobachtungen von Politikern, Lobbyisten, Medienvertretern, Mitarbeitern von politischen Institutionen und anderen beschrieben und analysiert. Es wird beschrieben, welche Bedeutung konkrete Orte für die Praxis der Politik spielen und wie Orte zu ihren Bedeutungen für die Akteure des Feldes kommen. Dabei werden auch neue Erkenntnisse über die Funktionsweisen nationaler Politik in vergleichender Perspektive gewonnen. Zum Buch.
Publikationen
2023 with Nina Gribat(im Erscheinen)Comparing Hybrid Urbanisms in the Global South: Water Delivery Configurations in Peru and Ghana. Urban Planning.
2021 Comparing secondary cities: Holistic evaluation of urban development in Arequipa and Trujillo, Peru. In: Ruszczyk, H. A./Nugraha, E./de Villiers, I. (Hg.): Overlooked Cities. Power Politics and Knowledge Beyond the Urban South. London/New York: Routledge, S. 106-123.
2021 Conclusion (mit allen Autoren des Bandes). In: Ruszczyk, H. A./Nugraha, E./de Villiers, I. (Hg.): Overlooked Cities. Power Politics and Knowledge Beyond the Urban South. London/New York: Routledge, S. 158-165.
2019 SEGE - Stadtentwicklung ganzheitlich evaluieren. Forschungsbericht zu KFW-Projekt.
2018 Die politische Stadt. Berlin, Madrid und das politische Feld. Bielefeld: transcript.
2017 Stadt und Urbanisierung in sich entwickelnden Staaten. KFW-internes Strategiepapier.
2016 Politische Städte: Nationale politische Felder und die lokale Ebene in Berlin und Madrid. In: Barbehön, M./Münch, S. (Hg.): Variationen des Städtischen - Varianten lokaler Politik. Wiesbaden: Springer VS, S.275-297.
Konferenzbeiträge
2023 „Hybrid Arrangements in the Formalisation of Pueblos Jovenes in Arequipa, Peru”, International Sociological Association, XX ISA World Congress of Sociology, Melbourne.
2022 „The struggle for infrastructure in Arequipa's `pueblos jovenes`”, 21st N-AERUS Conference, Khulna, Bangladesh and Kassel, Germany.
2022 „Conceptualising hybridity in secondary cities through delivery configurations seen from a multiscalar comparative perspective”, American Association of Geographers, 2023 AAG Annual Meeting, New York (digital).
2020 „Ethnographies of places of political practice. Evidence from Berlin and Madrid“, European Association of Social Anthropologists, Annual International Conference, Lissabon (digital).
2019 „Accessing and Mapping Social Fields“, RC21 - Research Committee on Urban and Regional Development, Annual Internaitonal Conference, Delhi.
2019 „Towards a new categorisation of secondary cities”, Royal Geographical Society-IBG Annual International Conference, London.
2018 „Alternatives to classical development approaches in secondary cities”, Royal Geographical Society-IBG Annual International Conference, Cardiff.
2018 „La ciudad politica. Los lugares de los politicos en Berlin y Madrid”, Vortrag an der Pontefica Universidad Catolica de Perú, Lima.
2018 „Espacio social y fisico. Conceptos de las ciencias sociales para arquitectos”, Vortrag an der Universidad San Martín de Porres, Arequipa.
2017 „Ethnographies of Political Places”, Ethnographies of Legislatures Workshop an der University of Edinburgh, Edinburgh.
2016 „Accessing the political field of Berlin and Madrid from a spatial perspective”, 9th. International Conference on Social Science Methodology, Leicester.
2015 „Political fields and political places in Berlin and Madrid”, Congreso Internacional "Elites y liderazgo en tiempos de cambio”, Salamanca.
2015 „Eigentlich kenne ich mich hier gar nicht aus - Abgeordnete in Berlin und Madrid“, Forschungskolloquium „Die Praxis der Politik“, München.
2014 „The Political Field, Space and Place”, ECPR Graduate Student Conference, Innsbruck.
Internationale Sommerschule “Practicing Interdisciplinarity in Planning and Design of Secondary Cities”
Gefördert durch das Programm “Sommerschulen im Ausland“ des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, fand im September 2023 die Sommerschule “Practicing Interdisciplinarity in Planning and Design of Secondary Cities” in Arequipa, Peru statt. Eine Gruppe Dozierender deutscher Universitäten hatte die Möglichkeit nach Arequipa zu reisen, um dort mit 30 peruanischen Teilnehmenden für eine Woche über Fragen der Stadtentwicklung in Secondary Cities und insbesondere in Arequipa zu diskutieren. Gemeinsam entstanden in Projektarbeiten und in enger Kooperation mit lokalen Akteuren, Ideen für die Zukunft informalisierter Nachbarschaften in der Peripherie der Stadt. Alle Teilnehmenden stellten sich der Frage, wie ressourcensparend und zukunftsorientiert an den großen Herausforderungen der schnell wachsenden Städte in vielen Ländern des globalen Südens gearbeitet werden kann. Die Ergebnisse der Projektarbeit und viele Eindrücke aus der Sommerschule sind in einer „Summer School Newspaper“ zusammengefasst. Diese lässt sich herunterladen: www.hybridurbanisms.org
Mitgliedschaften
Sektion Stadtsoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie
RC 21 Urban and Regional Development der International Sociological Association