We should live each day as if it were the last one and enjoy every moments we have together. (Kübler-Ross 1997: 171)
Jetzt rückblickend geschrieben und noch einmal erinnernd daran, dass wir gemeinsame Momente im Kulturzentrum der finnischen Region Kainuu genießen wollten oder genossen haben.
Also machten wir uns zu einem internationalen Austausch auf in die größte Stadt der Region, Kajaani. Denn: Wir wollten vertiefen, was wir bereits online besprachen, um bspw. der Frage nachzugehen: What is the secret to Finnish happiness? Vor Ort trafen wir auf Menschen, die in Belgien, Finnland und den Niederlanden leben und sich gleichermaßen auf den Weg nach Finnland machten: Wir sind Alexander Schröder, Carolin Schmaler, Constanze Kaffner, Etienne Scherling, Joanna Krug, Manoah Fischer sowie Gabriela Schmitz und Anja Herzog. die nun kurz ihre Eindrücke schildern:
09.02.2025: Wir starteten in Berlin mit 1.40 h Verspätung, um 14.40 Uhr.
10.02.2025: Wir landeten um 1 Uhr morgens in Kajaani. Etienne Scherling organisierte uns das Großraumtaxi, was uns zu unseren Unterkünften transportierte. Per Brahe, der Gründer der Stadt (1651) begrüßte uns mit seiner Statue von weitem in der verschneiten Nacht, während wir an den jeweiligen Haustüren mit offenen Armen und warmen Worten um ca. 1.30 Uhr empfangen wurden.
10.02.-12.02.2025: Um 9 Uhr startete in Taito 2 Kajaani University of Applied Sciences (KAMK) die Registrierung und die Eröffnungsveranstaltung. Das Team um Jaana Härkönen hieß uns Herzlich-Willkommen und lud uns auch an dieser Stelle zu einem Diskurs zum Thema: FUTURE CHALLENGES IN SOCIAL AND HEALTH CARE ein.
Dazu waren folgende thematische Schwerpunkte gesetzt, die im Workshop-Charakter durch die etwaigen Angereisten aus den Ländern thematisiert wurden:
- Mental Health and Addiction Care (Marcel Kik & Kor Spoelstra)
- Children´s Rights (Jenni Korhonen, Karimi Ngui & Anna-Kaisa Korpinen)
- Mentorship in Nursing (Frederick Albert & Bart Cloots)
- Far from Happiness? (Anja Siegle, Gabriela Schmitz & Anja Herzog)
Im Rotationsprinzip durchliefen die Studierenden, aufgeteilt in vier Gruppen, die vier Gruppen bis Mittwoch (12.02.2025).
Ergänzt wurde dies durch die Freizeit-Vergnügen wie Winterschwimmen oder andere Winteraktivitäten. In dem Zusammenhang möchten wir ein Dankeschön an die finnischen Studierenden richten, die dies organisierten.
Apropos: Der 12.02.2025 stand ganz im Stern von Agnes Karll´s Todestag. Abends saßen wir in unserer kleinen Reisegruppe zusammen und philosophierten über pflegespezifischen Themen im Restaurant, bis die Aurora Borealis-App meldete: Die Chancen an dieser Nacht das Naturspektakel beobachten zu können, stehen gut. Also hieß es, raus aus der beleuchteten Stadt und hinauf auf den Berg. Und was geschah? Kaum angekommen, entfaltete sich das Phänomen und flackerte im Farbspektrum über den Nachthimmel. Und wer weiß, vielleicht lag es auch am Datum. A. Karll blitzte auf, mit ihren (damaligen) inspirierenden Erleuchtungen in der Auseinandersetzung mit zukünftigen Herausforderungen im gesundheitlichen Bereich. Nun macht sich eine weitere Generation an Pflegenden auf den Weg, die gesundheitliche Begleitung so zu gestalten, dass Menschen von der Geburt bis zum Tod zufrieden leben können. Was für eine Challenge!
12.02.-13.02.2025: Noch geflashed, wurden die Impressionen entweder kreativ auf Plakate, in Statuen oder Gedichten expliziert oder sich länderübergreifend über Wahrnehmungen ausgetauscht. Prädestiniert dafür waren die beiden Workshops:
- Crisis Communikation (Yane Steijns & Eline Delameillieure)
- Crafting the Future – Envisioning the Happiest Health and Social Care Workers of 2030 (Nienke Snel & Esther Snoeks)
14.02.2025: Es wurden die Arbeiten prämiert und Tschüss voneinander gesagt, mit der Prämisse: Wir sehen uns wieder! Aber wo, gilt es noch zu besprechen, besteht der finnische Wunsch, zu reisen.
Mit Wehmut blicken wir auf die Tage zurück, auf den Abschied am Valentinstag. Doch am Tag der Liebe wohnt auch, ein Quell des Weitergehenden, des zu tiefst Verbindenden, ..., des Gemeinsamen inne, befruchtet durch unsere Ähnlichkeiten, Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Denn Sprache ist ein MEHR / MEER als das gesprochene Wort – THE SENSE of LIFE!
Tervetuloa – Welcome – Welkom – Herzlich Willkommen im Land der 200 000 Seen, das des weichen Wassers, dem glücklichsten Land der Welt, nach dem jährlichen World Happiness Report und dem Land, in dem das Wort „Sisu“ folgendes bedeutet: „Wir halten alles aus“ reisten sechs Studierende der Pflegewissenschaft sowie zwei Lehrende aus dem Institut für Gesundheit. Mit anderen Worten: Ziel des internationalen Austausches war Finnland. Der Flug brachte uns nach Kajaani, eine Stadt in der Landesmitte. Die dortige Fachhochschule Kajaani University of Applied Sciences (KAMK), die bereits 1992 gegründet wurde, bietet etwaige Kurse wie im Tourismus, der Informatik, dem Sport oder der Pflege an.
Der erste Empfang fand bereits durch die internationale Koordinatorin Jaana Härkönen (Ms.) am Flughafen statt. Auch am Sonntag landeten weitere Gruppen aus Belgien, Holland oder eben aus Deutschland. Das, was bereits mit viel Herz und Liebe zum Detail in der Vorbereitung in den Online-Sessions angebahnt wurde, konnte nun vertieft, erweitert und intensiviert werden.
Konkret bedeutet dies: Thematische Schwerpunkte in den Online-Sessions lagen auf dem Global Health & Wellbeing sowie dem Clinical Decision-Making in Nursing. Doch davor gab es erst einmal ein virtuelles Kennenlernen von ca. 80 Studierenden und ca. 20 Lehrenden. Jaana gestaltete entsprechend vier Gruppen, die nicht „nur“ virtuell zusammenblieben, sondern in der gleichen Besetzung die Workshop-Aktivitäten vor Ort absolvierten.
Nach einem kurzen Fußmarsch und/oder Busfahrt führten die Wege etwas stadtauswärts. Dort trafen wir uns alle am Montag zur ersten Session an der KAMK. Wir lernten die Studierenden und die jeweiligen universitären Hintergründe kennen, dem sich der erste Impulsvortrag von Matti anschloss: How to design a social marketing campaign?
An den anderen Tagen folgten Impulse wie zu der School Health Promotion study aus dem finnischen National Institute of Health and Welfare. Erweitert wurden die Perspektiven durch die wissenschaftliche Arbeit von Niek und seinen Kolleg:innen zum Thema: Needs and resources of people with type 2 diabetes in peri-urban Cochabamba.
In den Räumlichkeiten – einer Lehr-Lernatmosphere, die zum Verweilen einladen als ein Ort, in dem realitätsnah ausprobiert, geübt und die erworbenen und/oder zu erwerbenden Fähigkeiten, Kompetenzen vertieft und erweitert werden können. An dem Ort dürfen Fehler gemacht werden, persönliche Ressourcen entdeckt werden und zu einem stetigen Dialog zwischen Lehrenden und Lernenden eingeladen werden, in denen die Lehrenden gleichermaßen Lernende sind. Indem vielfältigen Workshop-Programm gab es ausreichend Möglichkeiten sich auf diese Bildungsreise zu begeben. Gekrönt wurde das Programm durch die Workshops der Studierenden am Freitag, mit Themen zur Entspannung im Arbeitsalltag, dem Einsatz von persönlichen Robotern, wie Paro, Übungen zur Führung - dem Blinden Vertrauen im Parcours oder Aktivitäten im Alter. Weitere Themen waren die sexuelle Gesundheit, Ernährung oder die Physiologie des Menschen.
Mit einem Wechselbad der Gefühle, wie nachdem Eisschwimmen und dem anschließenden Saunieren, was unter anderem einige Lehrende und Studierende durchlebten, flogen wir beschwingt und mit einem Potpourri an Erfahrungen am Freitag nach Hause in den Brandenburger Frühling, mit um die 12 Grad Celsius.
Was bleibt: Die Begegnung mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und das Erleben auf der Suche nach mehrsprachigen Gesundheitsinformationen, der Vielfältigkeit von Gesundheitssystemen und deren Relevanz für die Gesundheitsförderung in der Verbindung mit den 17 Sustainable Goals, bspw. mit der Beendigung von Armut, der Gesundheit und dem Wohlergehen, einer hochwertigen Bildung, dem Frieden, der Gerechtigkeit und den starken Institutionen sowie den Partnerschaften zur Erreichung von Zielen. Ergo: Es offenbart sich ein Weg, der wie im Langlauf gemeinsam gegangen werden muss und über das Ende des „Bildes“ weitergedacht werden.
Kiitos!!!
Winterschool in Finnland
Seit 2016 besuchen Mitarbeitende und Studierende des Studiengangs Pflegewissenschaft einmal jährlich die Kajaani University of Applied Sciences, um sich eine Woche lang zu jährlich wechselnden Themen auszutauschen. Neben den finnischen Dozierenden und Studierenden nehmen auch internationale Gäste beispielsweise aus Dänemark, Belgien, Schottland, Niederlande, Slowenien, Namibia teil. In Vorträgen und Workshops werden aktuelle Themen gemeinsam diskutiert und um die länderspezifischen Erfahrungen ergänzt. Darüber hinaus werden immer auch innovative Lehr- und Lernmethoden in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Gesundheitsberufen vorgestellt und erörtert. Neben den fachlichen Diskussionen haben Dozierende und Studierende auch die Möglichkeit sich bei einem Get-Together, verschiedenen Winteraktivitäten sowie Abendveranstaltungen besser kennenzulernen und zu vernetzen.