Über die »Young Investigator Group – Intuitive XR«
Die »Young Investigator Group – Intuitive XR« erforscht und entwickelt physiologische Benutzerschnittstellen (PUIs) für virtuelle und erweiterte Realität (VR/AR). Ziel ist es, intuitive Interaktionen mit virtuellen Welten zu ermöglichen, indem mentale Zustände der Nutzer:innen erfasst und zur Steuerung der Umgebung genutzt werden. Hierfür werden verschiedene Messmethoden wie Elektroenzephalographie (EEG), Elektromyographie (EMG), Elektrokardiographie (EKG) und Eye-Tracking kombiniert.
Die Gruppe untersucht zunächst, wie verschiedene Elektrodentechnologien am besten mit VR-Brillen kombiniert werden können. Dies beinhaltet die Anwendung und Verbesserung von Analysemethoden zur Datenbereinigung, KI-Algorithmen zur Klassifizierung verschiedener mentaler Zustände und die Erstellung einer Toolbox für die einfache Anwendung der Forschung. Anschließend werden die entwickelten Methoden in neuartige Demonstrationsanwendungen eingebettet, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Nutzbarkeit der Technologien und die psychologisch-kognitiven Effekte dieser Schnittstellen gelegt wird. Schließlich soll durch Industriekollaborationen ein Wissenstransfer in die Wirtschaft geschaffen und der Technologiestandort Lausitz gestärkt werden.
Die Kombination von mobiler Gehirn-/Körperbildgebung (MoBI), passiven Gehirn-Computer-Schnittstellen (pBCIs) und VR/AR ermöglicht es der Young Investigator Group Intuitive XR, die Mensch-Maschine-Interaktion auf die nächste Stufe zu heben. Die entwickelten PUIs könnten in verschiedenen Anwendungsbereichen eingesetzt werden, wie in sicherheitskritischen Umgebungen, Expertentrainings, Spielen oder Teleworking.
Über Dr. Marius Klug
Marius Klug studierte Kognitionswissenschaft in Tübingen und war bereits zu dieser Zeit in Kontakt mit EEG als Messmethode und Hirn-Computer-Schnittstelle. Im Anschluss promovierte er im Bereich mobiler Hirnforschung bei Prof. Klaus Gramann an der TU Berlin. Dort befasste er sich umfassend mit EEG-Analysemethoden und Virtueller Realität als Experimentalmethode. Speziell die Anwendung von EEG im mobilen Kontext, die Bereinigung der Daten und deren Interpretation im Zusammenschluss mit anderen Messungen, wie Körper- und Blickbewegungen, standen im Fokus der Forschung. Die Weiterführung dieser Forschung findet sich nun an der BTU in Form der praktischen Nutzung von psychophysiologischen Messmethoden als Schnittstelle für Anwendungen in Echtzeit.