KULTURERBE

Der Forschungsschwerpunkt Kulturerbe beschäftigt sich mit der Analyse historischer Städte, Siedlungen, Kulturlandschaften, Bauwerke, Konstruktionen sowie Entwurfs- und Prozessmethoden. Im Fokus stehen dabei Formen und Praktiken der Nutzung und Umnutzung, Technologien des Konstruierens, Bauens und Erhaltens sowie Fragen des gesellschaftlichen und konservatorischen Umgangs mit materiellem wie immateriellem Kulturerbe. Der wissenschaftliche Austausch zwischen den in den Instituten verankerten Disziplinen erlaubt hierbei die Verknüpfung geistes- und ingenieurwissenschaftlicher Methoden. Interdisziplinär angelegte Forschungsthemen in der Schnittmenge von Historischer Bauforschung, Ausgrabungswissenschaft und Stadtumbaustrategien werden in enger Zusammenarbeit mit außeruniversitären Forschungsinstituten entwickelt, wie dem Deutschen Archäologischen Institut (DAI), dem Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS), dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und archäologisches Landesmuseum (BLDAM) sowie internationalen Partnern.

Besonders anerkannte Bedeutung und internationale Sichtbarkeit erhält der Forschungsschwerpunkt durch die enge Verknüpfung mit einer umfangreichen wissenschaftlichen Nachwuchsförderung: einerseits im PhD-Programm Heritage Studies, andererseits im DFG Graduiertenkollegs 1913 Kulturelle und technische Werte historischer Bauten, dessen international vielbeachtete Arbeit dank einer erfolgreichen Verlängerung fortgesetzt werden kann. Anfang 2021 nahm zudem das DFG-Schwerpunktprogramm 2255 Kulturerbe Konstruktion seine Arbeit auf, in dem von Cottbus aus für 6 Jahre ein interdisziplinär angelegter Forschungsverbund zum Kulturerbe der Hochmoderne koordiniert wird. Zukünftige Verbundprojekte zur Fortsetzung der erfolgreichen Arbeit werden in der interdisziplinären Vernetzung u.a. mit dem Bauingenieurwesen, der Stadt- und Regionalplanung, dem Umweltingenieurwesen und Maschinenbau entwickelt.

Die BTU ist außerdem Gründungsmitglied des Expertennetzwerks Archaeological Heritage Network (ArcHerNet) – angesiedelt beim Auswärtigen Amt. Das Netzwerk betreibt das Pilotprojekt Die Stunde Null – für eine Zukunft nach der Krise zum Wiederaufbau in Syrien. Die BTU engagiert sich im Projekt insbesondere für den Wiederaufbau kriegszerstörter Kulturstätten im Norden Syriens. Wichtige Kooperationspartner sind u.a. die UNESCO, der Internationale Rat für Denkmalpflege ICOMOS, das Deutsche Archäologische Institut (DAI), das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz (DNK), der DAAD, die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK).

An der BTU Cottbus-Senftenberg wurde das Cultural Heritage Centre gegründet, um die an der BTU bereits bestehende Kompetenz exzellenter Forschung und Lehre auf dem Gebiet des Kulturerbes zusammen zu führen, auszubauen und sichtbar zu machen.